„Lefties – Please go home“

Ein Nachtrag zum Versuch von links, das Zeigen von USA-Fahnen und des Transparentes der AG „No Tears For Krauts“ im Rahmen einer Kundgebung unter dem Motto „Afghanistan ohne Taliban“ zu behindern.

 

Am vergangenen Samstag, den 28.08.21, fand in Halle eine Kundgebung mit dem Titel „Afghanistan ohne Taliban“ statt. Die Kundgebung wurde teils von Exil-Afghanen und teils von hallischen Linken organisiert. Letztere lieferten allerdings vor allem das Demo-Know-How und stellten Lautsprecher, Ordner und Moderation. Redebeiträge und Demobanner kamen fast ausnahmslos von den afghanischen Teilnehmern. Auch wenn wir nicht davon ausgehen konnten, dass wir den Organisatoren in jedem Punkt zustimmen würden, fanden wir das Anliegen absolut unterstützenswert. Im Wissen darum, dass es die USA waren, die federführend dazu beigetragen haben, die Taliban in Afghanistan in Schach zu halten und die versucht haben, die Bewohner des Landes vor den schlimmsten Zumutungen des Islam zu schützen, beteiligten wir uns mit einem Transparent, das die Kernforderung unterstreichen sollte: „Ami – Please come back. Den Kampf gegen die Taliban fortsetzen“.

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Die Untiefen des Postkolonialismus. Buchvorstellung und Vortrag mit Jan Gerber

22. Juli 2021, 19:00 Uhr
VL, Ludwigstraße 37, Halle/Saale

Es ist noch nicht lange her, da konnte aus guten Gründen vermutet werden, dass die Erinnerung an den Holocaust eher zu- als abnehme. Diese Zeit scheint inzwischen vorbei zu sein. Dafür spricht nicht nur die deutliche Verbreiterung des rechten Randes, sondern auch die Leichtigkeit, mit der mindestens ein Teil der politischen Linken inzwischen von der Vorstellung der Präzedenzlosigkeit des Holocaust abrückt. Fast scheint es so, als würden die größten Herausforderungen für die Erinnerung an die Vernichtung der europäischen Juden in Zukunft eher von links als von rechts kommen. Denn während die rechtskonservativen Versuche, den Holocaust zu relativiren, völlig zu Recht für große Empörung sorgen, sind die linken Anwürfe oft akzeptierter Bestandteil der Debattenkultur. Das gilt insbesondere, wenn sie, wie im Kontext der Mbembe-Debatte oder der Black-Lives-Matter-Proteste, im Namen des Postkolonialismus und eines zur Ideologie erstarrten Antirassismus formuliert werden. Im Rahmen des Vortrags soll dieser Entwicklung sowie den Hintergründen, Ursachen und Dynamiken der postkolonialen Auseinandersetzung mit dem Holocaust nachgegangen werden. Zugleich sollen die „Hallischen Jahrbücher“, deren erste Ausgabe den Untiefen des Postkolonialismus gewidmet ist, vorgestellt werden.

Jan Gerber ist Historiker, Politik- und Medienwissenschaftler sowie Mitherausgeber der „Hallischen Jahrbücher“.

Mit einer Einleitung der Veranstalter.
Eine Veranstaltung der AG Antifa

Hallische Jahrbücher

Trau keinem unter Dreißig. Zum zwanzigsten Geburtstag der Reilstraße 78


Es mag einmal eine Zeit gegeben haben, in der die linke Empörung über Spießbürger berechtigt war. Als die Chancen auf eine wirkliche Veränderung der Gesellschaft gut standen und die alte Ordnung durch klare Regeln, Rückwärtsgewandtheit und Behäbigkeit gekennzeichnet war, war es möglicherweise nicht ganz falsch, sich über deren Repräsentanten lustig zu machen. Bereits die Tatsache, dass die Nazis der Zwanziger und Dreißiger regelmäßig auch gegen „Spießbürger“ und vermeintliche „Reaktionäre“ hetzten, hätte jedoch stutzig machen können. Sie verstanden ihren Verein als jugendliche Aufbruchsbewegung gegen das Alte und Verknöcherte. „Und mögen die Spießer auch schelten / so lass sie nur toben und schrei’n / und stemmen sich gegen uns Welten / wir werden doch Sieger sein,“ heißt es im Lied der Deutschen Arbeitsfront. Mit dem „Spießer“, dem „Reaktionär“ und dem traditionellen Konservativen – auch er ein Feindbild der Nazis – sollte all das verschwinden, das es sich für eine bessere Welt gelohnt hätte zu konservieren: Berechenbarkeit, eine gewisse Selbstbezüglichkeit, die Weigerung, sich dem Zeitgeist unterzuordnen, oder die Wertschätzung des Privaten. Weiterlesen

Aufruf zur Kundgebung in Halle: We stand with Israel

Wir laden zur Teilnahme an der Kundgebung für Israel, gegen Antisemitismus und gegen den islamischen Terror ein.

Anlässlich der jüngsten antisemitischen und israelfeindlichen Manifestationen ruft das Bündnis gegen Antisemitismus Halle zur Kundgebung unter dem Motto “We stand with Israel” am Dienstag, 18.05.2021 (18 Uhr) auf dem Rosa-Luxemburg-Platz (Halle) auf.

Dienstag, 18.05.2021
18:00 – 20:30
Rosa-Luxemburg-Platz (Halle)

Weitere Infos auf facebook: https://​www​.facebook​.com/​e​v​e​n​t​s​/​1​6​8​9​0​2​2​4​1​8​3​2​688

Shutdown des Denkens

Der Aufruf der heutigen Kundgebung und der Realitätsverlust der Linken

Es ist nicht zu übersehen: Die Pandemie, die Sorge um die eigene Gesundheit und die Gesundheit von Freunden, Verwandten, Bekannten, der Lockdown und seine stetige Verlängerung sowie der kaum aufzulösende Widerspruch zwischen dem notwendigen Schutz von Leben und dem Schutz der elementarsten Freiheitsrechte, die seit einem Jahr in einer vorher lange kaum vorstellbaren Weise eingeschränkt werden, lassen die Menschen nicht nur verzweifeln. Sie machen sie auch dumm. Das zeigt nicht zuletzt die inzwischen wieder aufgehobene Ausgangssperre in Halle, die nicht nur an Dreistigkeit, sondern auch an Sinnlosigkeit kaum zu überbieten war. Selbst die Mitglieder des hallischen Krisenstabs dürften gewusst haben, dass sich die meisten der in Halle Erkrankten nicht zwischen 21 und 5 Uhr bei Spaziergängen durch die nächtliche Stadt, sondern zu anderen Zeiten und an anderen Orten mit dem Coronavirus infiziert haben. Die Ausgangssperre war zum einen (wie viele andere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie) Ausdruck von Ohnmacht und Hilflosigkeit: Weil die anderen Versuche, die Pandemie einzugrenzen, aufgrund des hohen Ansteckungsrisikos und der regelmäßigen Mutationen des Virus’ nur bedingt Wirkung zeigten und die Impfkampagne nur schleppend vorankommt, tendiert der Notstandsapparat zu Verzweiflungstaten.
Zum anderen zeigten sich in der Ausgangssperre, direkt damit verbunden, jene Allmachtsgelüste, zu denen der Staat insbesondere in Krisensituationen neigt. Die Exekutive, die Verwaltung und ihre Planspiele tendieren dazu, sich zu verselbstständigen. Zugleich verstärken und beschleunigen sich im Zuge der Pandemie jene Entwicklungen, die bereits vorher auf der Tagesordnung standen – darunter die Auflösung von Öffentlichkeit, das Einkassieren der Differenz zwischen Arbeit und Privatleben (Stichwort: Homeoffice), die Vereinsamung und die Digitalisierung jeglicher Lebensregungen: Herbert Marcuses Rede vom „eindimensionalen Menschen“ erhält durch die Verlegung des Schulbetriebs, der universitären Lehre, der Büroarbeit und der sozialen Kontakte ins Digitale eine neue Bedeutung. Zu fragen wäre nur, ob mit der enormen Beschleunigung all dieser Entwicklungen auch qualitative Veränderungen verbunden sind. Es spricht zumindest einiges dafür: Nicht erst seit Marx ist bekannt, dass Quantität regelmäßig in Qualität umschlägt. Weiterlesen

Bonjour Tristesse: Interview mit dem Roten Netzwerk Halle

Link

Wer sich schon immer gefragt hat, ob Antideutsche Linke sind oder vielleicht doch nicht, sollte sich dieses Interview keinesfalls entgehen lassen. Uwe und Gerome vom Roten Netzwerk Halle geben der Bonjour Tristesse Auskunft über ihre politische Agenda und ihre geplanten Aktionen:

Bonjour Tristesse: Interview mit dem Roten Netzwerk Halle

Was kommt nach #MeToo? Vortrag und Diskussion mit Sara Rukaj

Ein Hinweis zur nächsten Online-Veranstaltung der AG Antifa.
Nutzungshinweise für den Livestream findet Ihr auf der Veranstaltungsseite und der Website der AG Antifa.

Was kommt nach #MeToo? Vortrag und Diskussion mit Sara Rukaj

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Redebeitrag zur Kundgebung „Nieder mit dem Islamismus“ (Halle, 04.11.2020)

Etwas verspätet veröffentlichen wir nun unten stehend unseren Redebeitrag, den wir am 4. November auf der Kundgebung „Nieder mit dem Islamismus“ in Halle hielten, auf der u.a. der Terroropfer von Wien gedacht wurde:
 

Das eigentlich Traurige dieser Tage ist, dass man nicht einmal mehr genau bestimmen kann, warum wir heute hier sind. Denn immer, wenn man gerade etwas zum aktuellen islamischen Terror verlautbaren will, ist bereits etwas Neues geschehen.
Dresden, Paris, Nizza, Wien und auch einmal mehr Kabul, wo gestern ebenfalls ein Anschlag durch den IS 22 Studenten tötete, sind nur die letzten Schlaglichter in einer Reihe von Ereignissen, die längst viel zu lang ist, um sie noch aufzuzählen. Man kommt sich komplett bescheuert vor, zum hundertsten Mal seit 9/11 darauf hinzuweisen, dass der sich noch immer global auf dem Vormarsch befindende Islam eine terroristische Fraktion mit sich bringt, die mit ihren endlosen Eskapaden immer neuer Brutalität jedem die Angst in die Glieder und Hass ins Herz treiben sollte. Weiterlesen

We don’t need no education. Erfahrungen aus der beruflichen Praxis im Umgang mit dem Islam. (Podiumsgespräch)

Nicht erst seit dem barbarischen Mord an Samuel Paty, einem Geschichts- und Geografielehrer aus Conflans-Sainte-Honorine, haben Frankreichs Schulen Probleme mit dem Islam. Bereits im Jahr 2015 wurde die Schweigeminute für die Ermordeten der Redaktion „Charlie Hebdo“ an zahlreichen Schulen von muslimischen Schülern gestört. Die Schweigeminute für Paty sollte europaweit stattfinden. Es dürfte wenig überraschen, dass sowohl in Frankreich als auch in Deutschland mit Störungen gerechnet wurde. Zeigen doch viele Moslems mehr Wut über die Karikierung des Propheten als über den Mord. Auf die unsäglichen Zustände und Zumutungen an deutschen Schulen durch die Anhänger des Propheten macht seit einigen Jahren Birgit Ebel aufmerksam. Die Lehrerin aus Herford und Gründerin der Initiative „extrem dagegen“ sprach vor einem Jahr zusammen mit dem Buchautor und Redakteur der Zeitschrift Bahamas Justus Wertmüller in Halle über die Probleme des Islam an deutschen Schulen. Das Podiumsgespräch ist jetzt als Audiomitschnitt zum Nachhören online.

Birgit Ebel (Bündnis 90 die Grünen) und Justus Wertmüller (Redaktion Bahamas) sprechen darüber, wie der Islam die berufliche Praxis verändert und warum kaum jemand einhergehende Missstände benennen möchte.

Ankündigungstext der Veranstaltung:

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