Veranstaltungshinweis: Antifaschistische Hochschultage — Uni Halle

Wir empfehlen das Veranstaltungsprogramm der AG Antifa
— Herbst/Winter 2025/26

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Warum heißt Antifa: Solidarität mit Israel?

7. November 2025 — 19:00 Uhr
Melanchthonianum, Universitätsplatz Halle
Nicht mehr zu retten –
Zur Partei Die Linke und warum man sie bekämpfen muss

Vortrag und Diskussion mit Sören Pünjer

4. Dezember 2025 — 19:00 Uhr
VL — Ludwigstraße 37, Halle
Das Verschwinden des Holocaust –
Zum Wandel der Erinnerung
Vortrag und Buchvorstellung mit Jan Gerber

29. Januar 2026 — 19:00 Uhr
Melanchthonianum, Universitätsplatz Halle
Lawfare gegen Israel -
Über das Grundgesetz des Völkerrechts

Vortrag und Diskussion mit Philip Zahner

Gedenkkundgebung 7. Oktober

Dienstag, 7. Oktober 2025
17 Uhr — Am Steintor, Halle

Aufruf zur Kundgebung: https://www.instagram.com/p/DPbUL_QDOOw/

Erinnern heißt Kämpfen!

In der Nacht zum ersten Oktober tauchten in Neukölln Flyer auf, die zum Mord an den Betreibern einer der letzten judenfreundlichen und prozionistischen Gaststätten in Berlin, dem „Bajszel“, aufrufen. Am selben Tag wurden drei mutmaßliche Hamas-Anhänger festgenommen, die bereits Waffen erworben hatten und Anschläge auf jüdische und israelische Einrichtungen planten. Im Zuge dessen kam es auch zu mehreren Hausdurchsuchungen im unweit entfernten Leipzig. Einen Tag später, zu Beginn des höchsten jüdischen Feiertags, Yom Kippur, raste in Manchester ein Autofahrer in eine Gruppe betender Synagogenbesucher und griff diese danach mit einem Messer an. Dabei starben zwei Mitglieder der jüdischen Gemeinde, weitere liegen schwer verletzt im Krankenhaus. Hierbei handelt es sich gerade einmal um die drei gravierendsten Ereignisse der vergangenen Tage. Die Aufzählung von Anfeindungen und Angriffen gegen Juden ließe sich lange so weiterführen.

Antisemitismus scheint wieder akzeptiert zu sein. Der große gesellschaftliche Aufschrei dagegen blieb bisher zumindest aus. Das ruft Erinnerungen an lange aufgearbeitet geglaubte, vergangene Zeiten hervor. Niemand hätte sich vor 2 Jahren vorstellen können, dass auf das schlimmste Judenpogrom seit der Shoa, die größte Welle antisemitischer Gewalt seit der Shoa folgt. Der, von der Zivilgesellschaft, vielbeschworene Zusammenhalt macht bei Juden offenbar Halt, obwohl am 7. Oktober 2023 Terroristen, sowie viel genannte Zivilisten das Nova-Festival und umliegende Kibbuzim überfielen. Sie verschleppten, mordeten und vergewaltigten unzählige Unschuldige. An diesem Tag starben 1182 Menschen, weitere hunderte wurden nach Gaza verschleppt und als Geiseln genommen. Noch immer befinden sich 47 Geiseln im Gazastreifen. Von ihnen leben heute wahrscheinlich nur noch 22 Personen, die weiterhin Folter und Willkür der Hamas ausgesetzt sind. Zudem steht Israel weiterhin täglich unter Beschuss durch islamistische Banden aus Gaza, Irak, Jemen, Libanon und durch die Islamische Republik Iran.

Beflissentlich ignoriert ein Großteil der Welt, die rasante Zunahme von Antisemitismus nachdem die Hamas am 7. Oktober einen Krieg gegen Israel startete, sowie in ihrer Charta die Tötung aller Juden als oberstes Ziel benennt. Stattdessen betreibt man eine Täter-Opfer-Umkehr mit Zuhilfenahme postkolonialer Theorie. Es erwachsen Bündnisse zwischen vermeintlich Progressiven und Islamisten. So wird Juden, nach alter Manier, der Zutritt zu Universitäten oder Geschäften verweigert, es werden Menschen, die den Davidstern tragen und alles Israelische dämonisiert, boykottiert und attackiert. Auf Demonstrationen ist es auch keine Seltenheit mehr, dass linke Gegenaufklärer gemeinsam mit der örtlichen Naziszene, Islamisten und Grauen Wölfen auf die Straße gehen. Alle vereint in ihrem Judenhass. Fragen nach queerer Selbstbestimmung oder Frauenrechten werden dem untergeordnet. Überdies geben immer mehr westliche Staaten dem antisemitischen Druck aus dem Inland nach und belohnen die Hamas für ihren Terror zusätzlich mit der Anerkennung eines nichtexistenten Staates „Palästina“, Einstellung von Waffenlieferungen an Israel oder seiner internationalen Isolation.

Dem wollen wir uns entgegenstellen.
Unsere Solidarität mit Israel ist unverhandelbar und bedingungslos.
Gegen jeden Antisemitismus und für die Freilassung aller Geiseln!
Emanzipation beginnt mit Empathie.

7. Oktober 2025 — 17 Uhr
Am Steintor, Halle (Saale)

Kundgebung: Gegen die linksislamistische Mobilmachung. Solidarität mit Israel – jetzt erst recht!

Kundgebung am 5. Oktober 2025
15 Uhr vor dem Rathaus Neukölln

 

Gegen die linksislamistische Mobilmachung

Solidarität mit Israel – jetzt erst recht!

 

Am 7. Oktober 2023 verübte eine terroristische palästinensische Einheitsfront zusammen mit palästinensischen Zivilisten das größte antisemitische Massaker seit der Shoah. 1182 Menschen wurden in Israel brutal ermordet, hunderte verschleppt. Noch heute, zwei Jahre später, sind Geiseln in Gaza gefangen. Zwanzig von ihnen leben noch. Sie sind der Folter und der Willkür ihrer Entführer ausgeliefert.

Diese Einheitsfront, bestehend aus der ‚Volksfront zur Befreiung Palästinas’ (PFLP), der ‚Demokratischen Front zur Befreiung Palästinas‘ (DFLP), dem ‚Islamischen Dschihad in Palästina’ (PIJ) und allen voran der Hamas, kämpft bis heute weiter – in Gaza, im Westjordanland und mit Anschlägen in Israel.

Militärische Angriffe zur Vernichtung Israels gingen zudem vom islamistischen Regime im Iran, von der Hisbollah im Libanon und den Huthis im Jemen aus.

Doch die antisemitische Gewalt beschränkt sich nicht auf Israel. Zwei Jahre nach dem Massaker ist sie globalisiert. Linke und islamische Antisemiten marschieren Seite an Seite.

Unter Rufen wie „Free Palestine“ oder „Intifada Revolution“ wird offen zum Judenmord aufgerufen und Jagd auf „Zionisten“ gemacht. 2024 wurde der jüdische Student Lahav S. in Berlin-Mitte von einem Angreifer lebensgefährlich verletzt. 2025 versuchte ein Islamist in Berlin, Juden zu ermorden und attackierte am Holocaust-Mahnmal einen spanischen Touristen mit einem Messer.

Bereits am 7. Oktober 2023 verteilten Samidoun-Mitglieder auf der Sonnenallee Süßigkeiten, um das Massaker zu feiern. Samidoun ist ein PFLP-nahes Netzwerk zur Unterstützung inhaftierter Terroristen und Teil einer linksradikalen Szene, die mit der marxistisch-leninistischen PFLP sym-pathisiert. Antisemitische Terroristen wie Leila Khaled werden auf Demo-Bannern zu Ikonen erhoben.

In Neukölln und darüber hinaus hat sich ein Typus linker Aktivisten etabliert, der nicht nur die PFLP und DFLP, sondern auch die Hamas und den PIJ als Verbündete begreift. Ihr Credo formulierte der in linken Kreisen hofierte Ramsis Kilani unverblümt: „Jeder auch noch so rückschrittlich denkende Islamist der Hamas kann diesem imperialistischen Weltsystem objektiv Schaden zufügen und damit … allen … Arbeiter*innen auf der ganzen Welt … objektiv Unterstützung und Möglichkeitsfenster eröffnen.“

Islamistischer Terror soll so mit dem revolutionären Programm Linksradikaler verschmolzen werden – zu einer globalen Bewegung gegen den Zionismus und westliche Freiheiten. Die Kilani nahestehende Linke Neukölln bildet die parlamentarische Speerspitze dieses antisemitischen Mobs.

Seit dem 7. Oktober 2023 organisieren linke und islamische Antisemiten gemeinsam Proteste, bei denen sie den Hamas-Terror glorifizieren und zum Judenmord aufrufen. So entstehen in Berlin antisemitische Angstzonen. Polizei und Justiz reagieren oft nachlässig und die deutsche Gesellschaft schaut konsequent weg – oder macht mit.

Gegen die linkislamistische Mobilmachung!

Gegen die Apathie angesichts der größten antisemitischen Bedrohung seit der Shoah!

Für die kompromisslose Durchsetzung der Sicherheit von Juden und Israelis an jedem Ort zu jeder Zeit!

Solidarität mit Israel – jetzt erst recht!


Das JFDA hat die Veranstaltung beobachtet und in einem Kurzvideo dokumentiert.

Die Redebeiträge sind auf YouTube dokumentiert:

Never Again Berlin: https://youtu.be/YigupN84Diw

Justus Wertmüller: https://youtu.be/RG_tMplGPcY

En Arrêt Berlin: https://youtu.be/nC3JqVSg5Hc

Notwendigkeit des Zionismus: https://youtu.be/FS6BZcVxoDw

Aufruf zur Demonstration „Gegen die antisemitische Internationale“

Antifaschistische Demonstration
anlässlich der Eskalation des Antisemitismus
seit dem 7. Oktober



Samstag, 5.10.2024 – 14:00 Uhr
Humboldt Uni, Berlin
(vor dem Hauptgebäude, Unter den Linden 6)


antifaberlin.org

instagram.com/berlinantifa

Aufruf:

Die internationale Kunst- und Kulturszene, das Mullah-Regime im Iran, rote Gruppen, LGBTQI-Aktivist:innen und Raver:innen von Berlin bis Barcelona, Erdogan-Fans, US-amerikanische Humanities-Student:innen, Vertreter:innen der Vereinten Nationen, deutsche Neonazis und palästinensische Terrorist:innen, sie alle sind sich spätestens seit dem 7. Oktober 2023 einig in ihrem Hass auf Israel, den einzigen jüdischen Staat.

Hätte man nach dem 7. Oktober, dem größten antisemitischen Massaker nach dem Holocaust, denken können, dass dies ein wake up call zur Einsicht in die wahre Intention der „Israelkritiker:innen“ sein könnte, zeigte sich bald, dass die antisemitische Internationale gerade in jenem Moment Zuwachs erhielt, als sich der jüdische Staat verletzlich zeigte. Noch am selben Tag wurden auf der Neuköllner Sonnenallee Süßigkeiten verteilt und schon bevor die militärische Antwort Israels begann, formierten sich die ersten Demonstrationen, auf denen das Massaker zum Widerstand umgedeutet wurde.

In vielen muslimisch geprägten Teilen der Welt folgte man dem Aufruf der Hamas und skandierte offen „Tod den Juden!“, während deren westliche Kompliz:innen noch einige Umwege gehen mussten, um zum selben Ergebnis zu kommen. War „Israelkritik“ in progressiven Kreisen schon länger Konsens, kam es im Westen nach dem 7. Oktober zum endgültigen Dammbruch. Sich selbst als feministisch verstehende Gruppen leugnen oder relativieren die Vergewaltigung von Frauen, weil sie Israelis sind, Linke demonstrieren gemeinsam mit Islamist:innen gegen Israel. Mit Rückendeckung aus dem akademischen Milieu werden Parolen wie “From the River to the Sea” oder “Yallah Intifada” auf deutschen Straßen und an Uni-Campussen gebrüllt. Der beiden Parolen inhärente Wunsch zur Judenvernichtung muss längst nicht mehr hinter vorgehaltener Hand artikuliert werden. Eine Station dieses Umwegs führt unweigerlich über die deutsche Erinnerungspolitik. “Free Palestine from German Guilt” stellt in dieser Hinsicht den bisherigen Höhepunkt der postkolonialen Dekonstruktion des Holocausts dar.

Seit dem 7. Oktober hat sich die Situation für Jüd:innen hier und weltweit radikal verschlechtert. Der Oberrabbiner Frankreichs rät zur Auswanderung nach Israel, in Deutschland schließen reihenweise jüdische Restaurants. Hochschulen werden zu antisemitischen No-GO-Areas. In Berlin wurde ein jüdischer Student fast totgeschlagen. Deutschlandweit gab es Brandanschläge auf Synagogen, politische Gegner:innen werden mit dem roten Hamas-Dreieck markiert und so zu Anschlagszielen deklariert. Alle, die die Lüge des Genozids an den Palästinenser:innen verbreiten, haben dazu beigetragen, dass jüdischem Leben in Deutschland und weltweit eine weitere, kaum zu heilende Wunde zugefügt wurde.

Deswegen fordern wir: Solidarität mit Jüd:innen weltweit. Solidarität mit Israel.

Nieder mit der islamistischen Hamas, der Hisbollah, dem Regime in Teheran und ihren Kompliz:innen im Westen. Gegen die antisemitische Internationale!

Es rufen auf:

– Antifa Berlin
– Gegenform – Bündnis gegen autoritäre Formierung
– EAG Berlin  – Emanzipative & Antifaschistische Gruppe
– ANA – Autonome Neuköllner Antifa
– Dykes, Women & Queers against Antisemitism
– Punks against antisemitism
– GGA – Gruppe gegen Antisemitismus
– Sozialarbeitende gegen Antisemitismus
– OMAS GEGEN RECHTS Berlin / Deutschland-Bündnis
– Mahnwachen gegen Antisemitismus Berlin
– Never Again Berlin

Überregional unterstützen:

– Reclaim Antifa Leipzig
– B12 Leipzig
– AG Antifa Halle
– BGA Halle Bündnis gegen Antisemitismus
– BDP – Roter Efeu Jena
– Association Contre la Barbarie Hameln
– Lüneburg gegen Antisemitismus
– AbgA Weimar – Aktionsbündnis gegen Antisemitismus
– BAK Shalom der Linksjugend [‘solid]
– Hamburger Initiative gegen Antisemitismus
– BIG – Bündnis Israelsolidarischer Gruppen Leipzig

 

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Buchveröffentlichung und Lesungsabend zur Erinnerung an Joachim Bruhn

Am 28. Februar 2019 starb der Kritiker Joachim Bruhn. Zur Erinnerung an ihn hat nicht nur die AG Antifa eine Veranstaltung organisiert (Freitag, 1. März, 19 Uhr, Ludwigstraße 37, Halle), aus Anlass seines fünften Todestages hat auch ein „Freundeskreis Joachim Bruhn“ ein Buch mit seinen besten, bisher noch nicht in Buchform veröffentlichten Texten herausgegeben. Wenn der Versand schnell genug ist, werden am Freitag Exemplare zum Verkauf vor Ort sein.
https://agantifa.com/2024/02/zum-fuenften-todestag-von-joachim-bruhn/

Joachim Bruhn: Materialismus und Barbarei.
Pamphlete und Essays

Herausgegeben vom Freundeskreis Joachim Bruhn zu dessen fünftem Todestag, Amsterdam 2024, de Munter, 162 Seiten

»Der Erfahrungsgehalt, der Joachim Bruhns Denken antrieb, war der gleiche, der auch der kritischen Theorie zugrunde liegt: der der nazistischen Barbarei, bei der das Proletariat massenhaft mitmachte, anstatt sie zu verhindern, und die seit 1945 zwar formell beendet ist, aber ideologisch und institutionell fortlebt.«
Clemens Nachtmann

»Überhaupt war die Kritik sein Metier. Sie war ihm wesentlich mehr als Methode; sie war der Dreh- und Angelpunkt seines Denkens. Kritik galt ihm in Marxscher Tradition nicht als Seziermesser, sondern als Waffe, die ihren Gegenstand nicht widerlegen, sondern erledigen will.«
Jan Gerber

»Das unbedingte Einstehen für Israel als den ungleichzeitigen Staat der Überlebenden und der als Juden Verfolgten war für Joachim Bruhn der Glutkern der Kritik. Es ist der Doppelcharakter des jüdischen Staates als verspätetes Resultat der zionistischen Emanzipationsbewegung der Juden und ihrer staatlich organisierten Notwehr gegen die Fortsetzung der Endlösung, welche den kategorischen Imperativ nach Auschwitz mit dem Marxschen verschränkt, ‚alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist‘.«
Initiative Sozialistisches Forum

Bestellungen: freundeskreis_joachim_bruhn@posteo.net
1 Exemplar: 15 €
Ab 3 Exemplare: 10 € / Stk.
Ab 10 Exemplare: 8 € / Stk.

weitere Informationen:
bruhn.noblogs.org

Joachim Bruhn: Materialismus und Barbarei.Pamphlete und EssaysHerausgegeben vom Freundeskreis Joachim Bruhn zu dessen fünften Todestag, Amsterdam 2024, de Munter, 162 Seiten
Joachim Bruhn:
Materialismus und Barbarei.
Pamphlete und Essays

Herausgegeben vom Freundeskreis Joachim Bruhn zu dessen fünften Todestag, Amsterdam 2024, de Munter, 162 Seiten
bruhn.noblogs.org

Inhalt

Vorwort

Polen. Die Ausnahme und die Regel

Wer waren die Grünen? Grünes Neandertal und sozialdemokratische Modernität

Bhagwans Liebesrevolution

Was bedeutet: »Nie wieder Deutschland«? Eine ungehaltene Rede

Der Preis der Demokratie. Über einige Eigenheiten des Rechtsnachfolgers und die Segnungen des Positivismus

Vom Antizionismus zum Antisemitismus. Der Zionismus ist die falsche, historisch aber einzig angemessene Antwort auf den Antisemitismus

Der Untergang der Roten Armee Fraktion. Eine Erinnerung für die Revolution

Die bürgerliche Wissenschaft vom Reichtum als Politische Ökonomie des Reformismus. Über Sir John Maynard Keynes

Bomber-Harris und das Minimalprogramm der sozialen Revolution in Deutschland. Rückfragen an Gerhard Hanloser

Karl Marx und der Materialismus. Thesen über den Gebrauchswert des »Marxismus«

Zur Dialektik der Gegenaufklärung. Zweimal 11. September: Über das leere Verstreichen der Zeit und den Fortschritt der Linken in den Abgrund

»Jede Kritik am Staat Israel ist antisemitisch.« Ein Interview

Adorno: Die Konstellation des Materialismus

Avantgarde und Ideologie. Nachbemerkung zum Rätekommunismus

Das Ende der politischen Ökonomie.
Moishe Postones Interpretation der kritischen Theorie von Marx auf der Grenze von Theorie und Kritik

Subjektform ist die Uniform. Hegel, Marx, Bakunin und der Staat

Jan Gerber: Kritik als Leidenschaft. Ein Nachruf auf Joachim Bruhn


Anlässlich seines fünften Todestags veranstaltet die AG Antifa einen Abend in Erinnerung an Joachim Bruhn, bei der das neu erschienene Buch erhältlich sein wird:

Freitag, 1. März 2024, 19:00 Uhr
VL ― Ludwigstraße 37, Halle (Saale)
facebook: fb.com/agantifaschismus

Kritik als Leidenschaft.
Ein Abend für Joachim Bruhn

Am 28. Februar 2019 starb der Verleger und Publizist Joachim Bruhn im Alter von 64 Jahren. Das Denken dieses „militanten Aufklärers“ (Clemens Nachtmann) war bereits „antideutsch“ geprägt, bevor der Begriff im Guten wie im Schlechten beliebt wurde. Joachim Bruhns Denken kreiste um das Glücksversprechen der Aufklärung, das in der Marx’schen Kritik ihren vollendeten Ausdruck wie eine der elaboriertesten Formen der Selbstkritik gefunden hatte, und dessen Dementi durch Auschwitz. Für Joachim Bruhn hatte mit dem Holocaust eine neue Epoche begonnen, die der Barbarei. An der vollkommenen Sinn- und Zwecklosigkeit der Vernichtung scheiterte das Denken der Arbeiterbewegung, darauf bestand er. Dennoch wollte Bruhn nicht von der Kritik der politischen Ökonomie lassen. Angesichts von Auschwitz versuchte er, mit Marx (und Adorno) gegen Marx zu denken. Aus diesem Denken folgte für ihn die bedingungslose Solidarität mit Israel. Gemeint war eine Parteinahme, die nicht an Bedingungen wie die Parteimitgliedschaft des israelischen Ministerpräsidenten, die Gesetzesvorhaben der Knesseth oder die Verteidigungsstrategie des israelischen Generalstabs geknüpft ist. Auch darauf zielt sein viel zitierter Ausspruch, dass jede Kritik am Staat Israel „glasklar“ antisemitisch ist.

Im Rahmen der Veranstaltung soll aus Anlass seines fünften Todestags an Joachim Bruhn erinnert werden. Zu diesem Zweck sollen ein Nachruf, vor allem aber einige seiner Texte vorgestellt und diskutiert werden. Im Zentrum steht seine Kritik des Antisemitismus, seiner außenpolitischen Form, des Antizionismus, und des Postnazismus, die aus gutem Grund nur polemisch zu haben war.

Eine Veranstaltung der AG Antifa

Kundgebung in Frankfurt: Solidarität mit Israel!

Kundgebung des Frankfurter Bündnis für Israel

Kein Vergessen,
kein Relativieren,
keine Äquidistanz
– Solidarität mit Israel!

Samstag, 17. Februar 2024 um 15 Uhr
Roßmarkt, Frankfurt am Main

fb-event: https://www.fb.com/events/1406844703604273/

facebook: https://www.facebook.com/BfIFFM
instagram: https://www.instagram.com/frankfurterbfi

 

Aufruf zur Kundgebung 

Kein Vergessen, kein Relativieren, keine Äquidistanz
– Solidarität mit Israel!

Dass der Antisemitismus kein Kolloquiumsthema, sondern ein globales Übel ist, das bekämpft werden muss, bezeugt die Weltlage Anfang 2024: In etlichen Ländern wird regelmäßig für Palästina krakeelt, in den Medien hat Israelkritik Hochkonjunktur, die sogenannte internationale Gemeinschaft erhöht erpresserisch den Druck auf Israel und alle sind sich einig, dass die IDF – wahlweise der Humanität, dem Frieden oder der Verständigung zuliebe – die Waffen strecken soll. Den Stand der Dinge bezeugt auch die Tatsache, dass die Zahl erfasster antisemitischer Aktivitäten seit dem 7. Oktober deutlich gestiegen ist. Es bewahrheitet sich unter globalpolitisch verschärften Bedingungen, was der Literaturwissenschaftler Hans Mayer bereits 1981 notierte: »Aus dem bisherigen isolierten jüdischen Außenseiter inmitten einer nichtjüdischen Bevölkerung wurde ein jüdischer Außenseiterstaat inmitten einer nichtjüdischen Staatengemeinschaft.«

Kurz nach dem Massaker vom 7. Oktober schien es noch, als könnte das Appeasement gegenüber dem islamischen Judenhass an seine Grenzen stoßen. Es drängte sich der Eindruck auf, dass die Bestialität der Mörder für Erkenntnisse über das Wesen des Antisemitismus sorgt, an deren Vermittlung die antisemitismuskritischen Bildungsprogramme konstant scheitern. Doch die betulichen Kampfansagen gegen militante Jubelpalästinenser sind ebenso im Nichts verlaufen wie die Solidaritätsbekundungen für Israel, die in Deutschland ohnehin in erster Linie selbstherrlich als kollektiver Lernerfolg aus der Geschichte verbucht werden, anstatt praktische Konsequenzen zu zeitigen. Als deutlich wurde, dass Israel sich ohne Rücksicht auf Empfehlungen besorgter Beobachter gegen die Mörderbanden in Gaza wehrt, verblasste die Erinnerung an die Gräuel vom 7. Oktober.

Ein bisserl schuldig sind doch alle

Der Stimmungsumschwung in der Öffentlichkeit ist nicht als Bruch zu begreifen, vielmehr sind sie Übergänge zwischen äquidistanten Betrachtungen und brachialer Israelkritik fließend. Aus Unmut darüber, dass Migrantifa, Postkolonialisten und Traditionslinke mit dem eliminatorischen Antisemitismus offen kollaborierten, erklärte Navid Kermani, Deutschlands Spezialist für moralisch einwandfreies Bescheidwissen, am 9. November in der ZEIT, was ihn am ordinären Judenhass plagt: »Die elementarste menschliche Regung, wenn Frauen vergewaltigt, auf einen Schlag über 1400 Menschen ermordet werden, hat gefehlt. Deshalb klingt die Israel-Kritik seit dem 7. Oktober so falsch, selbst wo sie richtig ist. (…) Man wird einwenden, angesichts der Verhärtung auf beiden Seiten, des Siedlungsbaus der einen und des Terrors der anderen, kann Frieden unmöglich funktionieren. Aber hat denn die Unnachgiebigkeit funktioniert?«

Solches Geschwätz relativiert den eliminatorischen Judenhass, der im Zentrum der palästinensischen Mobilmachung für den Endsieg gegen Israel steht. Die Rede von »beiden Seiten«, wie auch die vom »Konflikt«, suggeriert, man habe es mit einem Gerangel um Land und politische Einflusssphären zu tun, das von nahöstlicher Hitzköpfigkeit befeuert wird. Dass die Hamas und ihre Unterstützer aus der Mitte der palästinensischen Gesellschaft keine rationalen Ziele verfolgen, hat der 7. Oktober bewiesen. Umso verbohrter ist die Annahme, nach ein paar von der EU moderierten Dialogeinheiten könnte alles wieder beim Alten sein. Unerschütterlich wird im Westen daran festgehalten, dass es nur einer Zähmung der Hardliner »auf beiden Seiten« bedürfe, um die Zweistaatenlösung zu verwirklichen. Das war schon vor dem 7. Oktober unrealistisch, heute gilt es zu begreifen, dass ohne die Entnazifizierung des Gazastreifens niemals irgendeine Normalisierung erreicht werden kann.

In den vergangenen Wochen schickten diejenigen, die sich pflichtschuldig zu einer Verurteilung des Antisemitismus durchringen konnten, routinierte Warnungen vor »Islamfeindlichkeit« hinterher. Aktivistische Moslems ihrerseits haben sich nach dem 7. Oktober vor allem als Träger antiisraelischer Manifestationen ins Gespräch gebracht, während die Islamverbände nicht einmal willens waren, sich halbwegs glaubwürdig von den Verantwortlichen des Massakers zu distanzieren. Die Zurückhaltung hat einen Grund: Das Feindbild Israel hält die islamischen Communities in Europa zusammen. Während am laufenden Band Expertisen über Beweggründe und Psychodynamiken von alten und neuen Rechten entstehen, stellt sich kaum einer die naheliegende Frage, wie man dem wachsenden islamischen Antisemitismus begegnet. Wenn der nach dem 7. Oktober von Israelis und Juden aufgebrachte Slogan »Nie wieder ist jetzt« plötzlich auf deutschen Massendemonstrationen gegen eine halluzinierte »Wannseekonferenz 2.0« populär wird, zeigt sich, wie leicht es fällt, beim hochmoralisch geführten Kampf gegen rechts vom eliminatorischen Antisemitismus der Hamas und ihrer Unterstützer umso beharrlicher zu schweigen.

Fuck the UN

Die Suggestion, Israel übertreibe, wird durch die medial präsentierten Schuttlandschaften von Gaza inklusive der üblichen Portion Pallywood befeuert: Wenn etwas dekontextualisiert, dann die Mitleidspropaganda, die vernebelt, wer die Verantwortung trägt, nämlich die Hamas und ihre Unterstützer. Der Wahn, der zur antizionistischen Aktion drängt, ist nicht ohne Kalkül: Die Drahtzieher des Massakers wussten, dass die israelische Armee den Einfall nicht würde dulden können, sie konnten darauf spekulieren, dass die Opferinszenierung nach ein paar Tagen Krieg gelingt und die Weltöffentlichkeit sich spätestens dann problemlos gegen Israel aufwiegeln lässt. Es funktioniert: Nur drei Monate nach dem 7. Oktober muss Israel sich vor einem internationalen Gericht für den Militäreinsatz verantworten. Südafrika, dessen politisches Personal sich händeschüttelnd mit der Hamas-Führung präsentiert, hat vor dem Internationalen Gerichtshof stellvertretend für die UN-Schurkenstaaten geklagt. Der Vorwurf: Völkermord. Die leicht abgemilderte und noch beliebtere Anklage heißt: Unverhältnismäßigkeit. Der Krieg gegen eine Partei, die Israel vernichten will und nach wie vor mehr als hundert israelische Bürger als Geiseln hält, ist aber nicht nur verhältnismäßig, sondern zwingend notwendig, auch wenn es dabei unvermeidlich Menschen trifft, die mit der Hamas nicht direkt verbandelt sind. Eine wohlüberlegte Niedertracht ist in diesem Zusammenhang die Gleichsetzung von gezielten Hinrichtungen Vergewaltigungen und Entführungen israelischer Bürger mit dem Tod von Palästinensern, die von der Hamas kriegsstrategisch instrumentalisiert werden. Zaghaftigkeit, Schwäche oder Vergebung würden ein fatales Signal in einer Welt bedeuten, von der Israel wenig zu erwarten hat. Sie wird verkörpert von UN-Generalsekretär Guterres der mahnte, dass die »Angriffe nicht im luftleeren Raum« stattfanden, was nichts anderes heißt, als dass er Verständnis für »das bisschen Totschlag« (Goldene Zitronen) aufbringt.

Noch vor kurzem identifizierten viele im israelsolidarischen Milieu Baerbock und überhaupt die neuen Grünen als Träger einer relativ vernünftigen pro-israelischen Außenpolitik. Bemerkenswert ist das Vertrauen nicht nur wegen der ausgesprochen antizionistischen Geschichte der grünen Partei; es sollte sich darüber hinaus herumgesprochen haben, dass man bei dieser Regierung nie weiß, welche Gewissenlosigkeit als nächstes ansteht. Folgerichtig enthielt sich Deutschland bei der unschwer als israelfeindlich zu erkennenden Gaza-Resolution, statt einmal den Spieß umzudrehen und die UN als Drecksverein anzuklagen sowie ein Kriegsverbrechertribunal für die Hamas und ihre Freunde zu fordern. Im Dezember ließ die Ampel-Koalition wissen, sie wolle die Einreise von »radikalen« Israelis nach Deutschland erschweren. Woanders ist es allerdings noch trostloser. Länder wie Spanien, Irland und Frankreich würden die EU am liebsten zu einem Hilfswerk für Palästina aufrüsten. Die USA, deren Flottenpräsenz im Mittelmeer ein wichtiges Signal ist, drängt Israel ebenfalls zu weltöffentlichkeitswirksamen Lösungen. Ganz zu schweigen von den dezidiert antiwestlichen Bündnissen um China und Russland, bei denen der Iran immer öfter miteinbezogen wird, derweil die Mullahs laut Internationaler Atomenergiebehörde (IAEA) die Produktion von Uran hochgefahren haben, wodurch sie sich dem Bau einer Atombombe nähern. Die Gemengelage verdichtet sich zu einem Bild, das in folgender taz-Überschrift zum Ausdruck kommt: »Es muss auch ohne Israel gehen.«

Postkolonialistische Regression

Zeitgemäß ist heute nicht mehr die deutsche Rassenkunde, zeitgemäß für den eliminatorischen Antisemitismus sind die Aufwallungen im Zeichen des Postkolonialismus, der den »jüdischen Außenseiterstaat« als Avantgarde der Verderbnis und als Hauptfeind präsentiert. Der neue Antisemitismus kommt von Leuten, die darauf beharren, als empathisch, sanft und fortschrittlich wahrgenommen zu werden. Das gleiche Milieu, das sich mit seinen Vordenkern darin einig weiß, dass Hamas und Hisbollah als Befreiungsorganisationen zu gelten hätten, die sich legitimerweise verzweifelt gegen ein von weißen jüdischen Kolonialherren regiertes Apartheidsregime stemmten, ist auch immer dann zur Stelle, wenn allzu plumper oder struktureller Antisemitismus billig verurteilt werden kann. Die postkolonialistische Linke macht sich an den Hochschulen widerspruchfrei breit, ihrem zeitgeschichtlichen Verständnis nach ist Israel ein Dorn im Auge: Die unreglementierte Beschäftigung mit dem eliminatorischen Antisemitismus gilt als eurozentrische Verengung, die andere Opfergruppen vernachlässige und so den globalen Süden provoziere, in dessen Namen man unbedingt sprechen will. Begleitend zum derzeitigen polit-ökonomischen Abwrackunternehmen in den post-industriellen Gesellschaften des Westens wächst die Lust an der Verwandlung von Nationalstaaten in Stammes- und Volksgemeinschaften. In der Komplizenschaft zwischen den schwer sensiblen Delegitimierern des westlichen Erbes und den islamischen Eiferern wiederholt sich die alte deutsche Feindschaft gegen jede Zivilisation.

1971 schrieb der französische Kritiker Vladimir Jankélévitch, der den in Auschwitz Ermordeten mit seinen unversöhnlichen Polemiken gegen die läppische und vergessliche deutsch-französische Kultur der Versöhnung die Treue hielt: »Das Gefühl, das wir empfinden, heißt nicht Groll, sondern Entsetzen: Unüberwindbares Entsetzen darüber, was geschehen ist, Entsetzen über die Fanatiker, die diese Sache begangen haben, über die Willenlosen ohne Rückgrat, die sie akzeptiert haben, und über die Gleichgültigen, die sie bereits vergessen haben. Jetzt haben wir unser ›Ressentiment‹.«

Wem es wie uns heute mit Blick auf den 7. Oktober ähnlich geht, möge zur Kundgebung am 17. Februar 2024 in Frankfurt am Main kommen.

Frankfurter Bündnis für Israel

 


 
 
 
 
 
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Veranstaltungstipp: Zur Kritik der Politischen Ökologie — How dare you?

Die Veranstaltung fällt krankheitsbedingt aus.
Infos zu kommenden Veranstaltungen:
agantifa.com

 
Dienstag, 30. Januar 2024 — 19:00 Uhr
Melanchthonianum, Hörsaal XVIII
Universitätsplatz 9,
Halle (Saale)
fb.com/agantifaschismus
 
 

 

Zur Kritik der Politischen Ökologie
— How dare you?

Vortrag und Diskussion mit Jörg Huber

Die Bekämpfung des Klimawandels hat sich im Westen zu einem festen Bestandteil von politischen Forderungskatalogen und unternehmerischen Absichtserklärungen entwickelt. Das liegt zum einen daran, dass seine negativen Auswirkungen in klimatisch ohnehin schon extremen Weltgegenden so deutlich zu spüren sind, dass er sich nicht mehr als ernstes Problem abstreiten lässt. Das liegt zum anderen aber auch daran, dass eine sehr zeitgemäße Form bürgerlicher Ideologie, die Politische Ökologie, ihn über seine aktuelle Bedeutung hinaus mit Unterstützung fragwürdiger wissenschaftlicher Prognosen zur ultimativen Bedrohung der menschlichen Zukunft aufgeblasen hat. Die durch den politischen Kulturbetrieb gerne detailreich ausgemalten Horrorszenarien haben gegenüber einer Analyse der gesellschaftlichen Ursachen und Widersprüche, die jede koordinierte globale Anstrengung zur Verbesserung der gesellschaftlichen Verhältnisse völlig verunmöglichen, enorme Vorteile. Noch die übelsten Menschenschinder durften das berühmte Pariser Abkommen zur klimatischen Rettung der Menschheit unterschreiben, weil es im Angesicht des schon fast sicheren gemeinsamen Untergangs natürlich vor allem auf die richtige Einstellung ankommt. Da zählt dann einfach nur noch der gute Wille im gemeinsamen existentiellen Augenblick, der noch die schlimmsten Taten in Vergangenheit und Zukunft vergessen lässt. Eine Verkehrung von tatsächlicher Praxis und erklärten besten Absichten erlaubt es auch in demokratischen Gesellschaften harte politische Entscheidungen und einschneidende Sparmaßnahmen zu rechtfertigen, die politökonomisch ohnehin auf der Tagesordnung stehen aber soziale Proteste hervorzurufen drohen. Dass die außerparlamentarische Speerspitze der politischen Ökologie, die Jugendbewegung Fridays for Future um Greta Thunberg, sich aktuell als Verbündete der Palästinenser im Gazastreifen positioniert und zum Sprachrohr der Hamas macht, ist vor dem Hintergrund eines solchen manichäischen Weltbildes ein Stück weit leider konsequent. Die Entscheidung sich wegen angeblicher Solidarität auf die Seite der Hamas zu stellen, die genau so wie sie es lange angekündigt hat, ihren angeblichen Befreiungskampf als Vernichtungskrieg gegen Israel führen möchte, lässt sich aber nicht allein auf die schlichten Formen des polit-ökologischen Weltbildes zurückführen. Antisemiten, die gar keine sein wollen, finden sich bekanntlich in allen politischen Gruppierungen im Westen. Daher sollten gerade die nicht diesem Wahn verfallenen Anhänger der Politischen Ökologie, seien es junge Klimakleber oder arrivierte Anhänger der Grünen, die sich deswegen schon sehr unwohl fühlen, einfach die berühmte Frage Frau Thunbergs zurückgespiegelt bekommen: How dare you? Meint Ihr wirklich, dass es mit pflichtschuldigen Distanzierungen von der internationalen Sektion von Fridays vor Future getan ist? Wenn Euch wirklich irgendetwas an der Menschheit liegt, dann kann Euch die Frage, warum Greta und die Ihren sich hinter diese bestialischen Schlächter stellen, so schnell nicht mehr loslassen.
 

Eine Veranstaltung der AG Antifa
agantifa.com

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Veranstaltungstipp 12.12. Uni Halle: Vom Schwinden der Israelsolidarität

Dienstag, 12. Dezember 2023, 19 Uhr
Melanchthonianum, Hörsal XV
Universitätsplatz 7, Halle
fb: https://fb.me/e/1dg0F6gG5
 

Vom Schwinden der Israelsolidarität

Vortrag und Diskussion mit Sören Pünjer (Berlin)

Es scheint so, als wäre die Parole „Solidarität mit Israel“, anders als in der Zivilgesellschaft mit ihren unzähligen antisemitischen sogenannten Kultur- und Kunstschaffenden, zum festen Bestandteil des deutschen politischen Establishments geworden. Vernahm man die Parole vor allem seit der Jahrtausendwende jahrelang vor allem aus der Antifa-Ecke, so sind von dort kaum noch öffentliche israelsolidarische Bekundungen zu vernehmen. Wurde hier den Antifas von der deutschen Politik etwas entwendet oder haben Antifas einen erfolgreichen Marsch in die politischen Institutionen angetreten und so nur die floskelhafte Rede von der Sicherheit Israels als deutsche Staatsräson befördert? Der Vortrag geht der Frage nach, worin seinerzeit der relative Erfolg der Israelsolidarität gründete, was die damalige Situation von der heutigen unterscheidet und in welchem Verhältnis eine Israelsolidarität, die der Kritischen Theorie verpflichtet ist, zur postmodernen Pseudotheorie namens Intersektionalität, zur Bewegungspolitik, zur Militanz, zur Willkommenskultur, zur Springerpresse, zum NGO-Wesen, zum universitären Diskurs, zum Kampf gegen Rechts und nicht zuletzt zum Kommunismus stehen müsste.

Sören Pünjer ist Redakteur der Zeitschrift Bahamas.

Eine Veranstaltung der AG Antifa
agantifa.com

Veranstaltungstipp: Es geht um Israel

Vortrag und Diskussion mit Justus Wertmüller (Berlin)

Do., 30. November 2023, 19:00 Uhr,
Melanchthonianum, Hörsaal XV
Universitätsplatz 7, Halle
fb-event: fb.me/e/g9JhZI6JL

Es geht um Israel

„Aber ich […] habe nichts einzuwenden gegen die Lehre, dass alles bezahlt werden muss.“ Dieses Zitat von Thomas Mann aus dem Jahr 1942 bezog sich auf die Bombardierung seiner Heimatstadt Lübeck, die er ausdrücklich guthieß. Jüngst ist es wiederverwendet worden, ergänzt um ein Bild der Ruinen einiger Wohn- und Geschäftshäuser in Gaza Stadt, die seit dem 7.10.2023 in großer Zahl von der IDF beschossen werden.

Der 7.10.2023 steht für eine palästinensische Kollektivitat, deren Strategen und Ausführende an Deutschland Maß genommen haben, um zu vollenden, was jenem versagt blieb. Mit ihrem unentwegten „Yallah – Intifada bis zum Sieg“ haben sich junge Männer aus Gaza mit glänzenden Augen und Spaß an Freizeitvergnügungen wie Motorradfahren, Paragliding und Paintballspielen, daran gemacht, jeden Juden, der ihnen vor die Flinte oder das Messer geriet, bestialisch zu ermorden. Über 1.400 Bürger Israels haben sie niedergemetzelt und sind damit einer Tradition gefolgt, die ihre Väter schon pflegten und die jedermann bekannt sein müsste, seit die Bilder von den beiden israelischen Rekruten um die Welt gingen, die im Oktober 2000 in einen Hinterhalt in Ramallah gerieten und buchstäblich zerrissen wurden. Was Yallah meint, versinnbildlicht der damals 19-jährige Aziz Salha, der aus einem Fenster des Mordhauses seine in Blut getauchten Hände mit verzücktem Lächeln der johlenden Menge entgegenstreckte.

Dafür muss irgendwann einmal die Rechnung präsentiert werden – sollte man denken. Für ihre Untaten haben bereits über tausend der Hochleistungskiller und ihnen nachfolgende Pogromhelden nach dem 7.10. mit dem Leben bezahlt. Doch hinter dem einzelnen Mordbuben steht die stolze Mutter, die irgendwann als Märtyrermutter ihre Pension beziehen wird, die der Iran oder Katar und letztlich auch die UNRWA stiften. Hinter Klageweibern und scheinbar den Himmel um Gnade anflehenden Familienvätern stehen nicht nur die Hamas, Islamischer Djihad und kleinere Einheiten der islamischen Waffen-SS, die nach einer Feuerpause mit internationaler Unterstützung und noch größerer Wirkung ihren Holocaust gegen Israel fortsetzen wollen, sondern anscheinend die palästinensische Bevölkerung in ihrer Mehrheit. Es gibt keinen Widerstand im Gaza, es gibt keinen Einspruch aus dem Territorium der Autonomiebehörde oder aus arabischen Städten und Dörfern in Israel und: es gibt keinen Aufruf von Exil-Palästinensern zur Entsolidarisierung mit der endlosen Intifada.

Dass einmal bezahlt werden müsse, kann im Fall Gaza zunächst nur heißen, dass die Organisatoren des Terrors zusammen mit ihren aktiven Anhängern zur Rechenschaft gezogen und ihre Parteien und Vereine restlos zerschlagen werden müssen. In der Konsequenz bleibt nur die Eroberung des gesamten Gaza-Streifens durch die IDF, die Befreiung der Geiseln und die Herstellung eines Zustands, der alle Anstrengungen zur Wiederholung von 10/7 im Keim erstickt. Mit allen notwendigen Mitteln.

Justus Wertmüller (Berlin) ist Publizist und Redakteur der Zeitschrift Bahamas.

Eine Veranstaltung der AG Antifa
agantifa.com

Veranstaltungshinweis: Video-Ausstellung Erfahrungsberichte vom Terrorangriff am 7/10

23. November — 3. Dezember 2023, 10 — 18 Uhr
Kulturkaufhaus, ehemaliger Galeria Kaufhof Halle, Am Markt 20

Ausstellung mit Video-Installation

Erfahrungsberichte vom terroristischen Angriff
der Hamas auf Israel am 7. Oktober
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 »Wir waren Teil eines Albtraums,
viel schlimmer als wir geglaubt haben.«

 Samstag, 25. November, 14 Uhr
► Vernissage der Video-Ausstellung

Donnerstag, 30. November, 19 Uhr
► „Streets of Coloured Ra(n)ge“ — eine Performance von zwei israelischen Künstler*innen

Einladungstext der Initiatoren:

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