Veranstaltungstipp: The constitution of a failed state — Über die Zustände und Aufstände im Iran

Eine Veranstaltung der AG Antifa Halle:

Donnerstag, 16. März 2023, 19 Uhr
Hörsaal A, Melanchthonianum
Universitätsplatz 9, Halle

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The constitution of a failed state
— Über die Zustände und Aufstände im Iran
Vortrag und Diskussion mit Danyal Casar

In mehr als vierzig Jahren, in denen im Iran Frauen mit Glasscherben und Säure terrorisiert und inhaftierte Frauen gezwungen wurden, sich selbst als „Huren“ zu denunzieren, warteten politisch-staatliche Repräsentanten von Hans-Dietrich Genscher bis Frank-Walter Steinmeier unbeirrt mit einem „kritischen Dialog“ mit dem islamofaschistischen Regime nach dem anderen auf. Bereits in den vergangenen Jahren, als das Auswärtige Amt dem Iran noch zutraute, „Stabilisierungsfaktor in der Region“ (Sigmar Gabriel) zu werden, der „Erhalt der Zahlungskanäle“ für das europäisch-iranische Business zur europäischen „Priorität“ (Heiko Maas) und der Widerstand gegen amerikanische Iran-Sanktionen als ein „Akt europäischer Souveränität“ (französische, britische und deutsche Amtskollegen) erklärt wurden, wurde der Iran wieder und wieder von heftigen Aufständen erschüttert. Unzählige Einrichtungen der Mullahs genauso wie überdimensionale Straßendekorationen – fromme Verse, Märtyrerverehrung, antiisraelische Vernichtungsdrohungen und Fratzenabbildungen von Ali Khamenei, Ruhollah Khomeini und Qasem Soleimani – brannten nieder. Sobald es dem Regime gelungen war, die Aufstände niederzuschlagen und den „Sieg“ über die „Verschwörung der Feinde“ ausgerufen hatte, mahnte auch das Auswärtige Amt, ohne den Schlächtern nahezutreten: „Das Recht auf friedlichen Protest muss gewahrt sein.“ Inzwischen wird auf deutschen Parteitagen der moralische Größenwahn herauskitzelt: „keine Frau im Iran, keine Frau in der Ukraine, keine Frau in Afghanistan oder in Saudi-Arabien darf daran zweifeln, dass wir an ihrer Seite stehen“, sagte Omid Nouripour, während afghanische Frauen, die von den Taliban aus den Universitäten geprügelt werden, genauso allein sind wie iranische Schulmädchen, die derzeit mit einer Talibanisierung der Konterrevolution konfrontiert sind.
Der Vortrag wird sich der Verfasstheit des „Islamischen Staates“ (so der Titel einer Vorlesungssammlung des Staatsgründers Ruhollah Khomeini) im Iran widmen und den Aussichten auf seinen Fall.

Danyal Casar ist Autor von Cosmoproletarian Solidarity und gelegentlicher Gastautor für die Jungle World und sans phrase. 

 

Redebeitrag zur Kundgebung „Nieder mit dem Islamismus“ (Halle, 04.11.2020)

Etwas verspätet veröffentlichen wir nun unten stehend unseren Redebeitrag, den wir am 4. November auf der Kundgebung „Nieder mit dem Islamismus“ in Halle hielten, auf der u.a. der Terroropfer von Wien gedacht wurde:
 

Das eigentlich Traurige dieser Tage ist, dass man nicht einmal mehr genau bestimmen kann, warum wir heute hier sind. Denn immer, wenn man gerade etwas zum aktuellen islamischen Terror verlautbaren will, ist bereits etwas Neues geschehen.
Dresden, Paris, Nizza, Wien und auch einmal mehr Kabul, wo gestern ebenfalls ein Anschlag durch den IS 22 Studenten tötete, sind nur die letzten Schlaglichter in einer Reihe von Ereignissen, die längst viel zu lang ist, um sie noch aufzuzählen. Man kommt sich komplett bescheuert vor, zum hundertsten Mal seit 9/11 darauf hinzuweisen, dass der sich noch immer global auf dem Vormarsch befindende Islam eine terroristische Fraktion mit sich bringt, die mit ihren endlosen Eskapaden immer neuer Brutalität jedem die Angst in die Glieder und Hass ins Herz treiben sollte. Weiterlesen

We don’t need no education. Erfahrungen aus der beruflichen Praxis im Umgang mit dem Islam. (Podiumsgespräch)

Nicht erst seit dem barbarischen Mord an Samuel Paty, einem Geschichts- und Geografielehrer aus Conflans-Sainte-Honorine, haben Frankreichs Schulen Probleme mit dem Islam. Bereits im Jahr 2015 wurde die Schweigeminute für die Ermordeten der Redaktion „Charlie Hebdo“ an zahlreichen Schulen von muslimischen Schülern gestört. Die Schweigeminute für Paty sollte europaweit stattfinden. Es dürfte wenig überraschen, dass sowohl in Frankreich als auch in Deutschland mit Störungen gerechnet wurde. Zeigen doch viele Moslems mehr Wut über die Karikierung des Propheten als über den Mord. Auf die unsäglichen Zustände und Zumutungen an deutschen Schulen durch die Anhänger des Propheten macht seit einigen Jahren Birgit Ebel aufmerksam. Die Lehrerin aus Herford und Gründerin der Initiative „extrem dagegen“ sprach vor einem Jahr zusammen mit dem Buchautor und Redakteur der Zeitschrift Bahamas Justus Wertmüller in Halle über die Probleme des Islam an deutschen Schulen. Das Podiumsgespräch ist jetzt als Audiomitschnitt zum Nachhören online.

Birgit Ebel (Bündnis 90 die Grünen) und Justus Wertmüller (Redaktion Bahamas) sprechen darüber, wie der Islam die berufliche Praxis verändert und warum kaum jemand einhergehende Missstände benennen möchte.

Ankündigungstext der Veranstaltung:

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Online-Vorträge im Herbst 2020

Wir empfehlen die Online-Vorträge der AG Antifa (Uni Halle) und freuen uns auf interessante Diskussionen. Weitere Online-Veranstaltungen im Winersemester 2020/2021 sind in Vorbereitung: https://​www​.facebook​.com/​a​g​a​n​t​i​f​a​s​c​h​i​s​m​u​s​/​e​v​e​n​ts/

20.10.2020, 19:00
Infos zum Live-Stream: https://​www​.facebook​.com/​e​v​e​n​t​s​/​3​3​3​4​1​6​6​4​4​5​8​0​4​82/

Online-Vortrag & Diskussion mit Ingo Elbe

„… it’s not systemic“. Antisemitismus im postmodernen Antirassismus.

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Veranstaltungshinweise zum Jahresende

Status

Zum Jahresende empfehlen wir die Veranstaltungen aus dem Veranstaltungsprogramm der AG Antifa (Winter 2019/2020)

Vor der Jahresabschluss-Veranstaltung der AG Antifa referiert Nantje Petersen zum Thema »Die Sehnsucht nach der Unfreiheit. Zum Verhältnis von Frauen und Islam« am Donnerstag, 12. Dezember; 19:00 im Melanchthonianum (Uniplatz – Halle)

21st Century Schizoid Country. Das Nachleben des Nationalsozialismus

Das Veranstaltungsprogramm der AG Antifa (Winter 2019/2020)

OCT24 We don’t need no education.Erfahrungen aus d. beruflichen Praxis im Umgang mit dem Islam 

NOV5 Zur Kritik der politischen Ökologie.

NOV28 Die politische Sozialisation Wolfgang Pohrts 

DEC12 Die Sehnsucht nach der Unfreiheit 

DEC20 „Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe.“ (W. Benjamin) 

JAN30 The End of the World as We Know It. Zum Aufstieg des Populismus 

Auf der Website der AG Antifa kann der Einleitungstext zum Semesterprogramm nachgelesen werden:

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We don’t need no education. Erfahrungen aus der beruflichen Praxis im Umgang mit dem Islam.

Kurzmitteilung

Ein Veranstaltungshinweis unserer Freunde von der AG Antifa: Birgit Ebel (Bündnis 90 die Grünen) und Justus Wertmüller (Redaktion Bahamas) sprechen darüber, wie der Islam die berufliche Praxis verändert und warum kaum jemand einhergehende Missstände benennen möchte.

Donnerstag, 24. Oktober 2019; 19 Uhr
Hörsaal 1, Haus 30, Franckesche Stiftungen, Halle (Saale)

We don’t need no education. Erfahrungen aus der beruflichen Praxis im Umgang mit dem Islam.

Podiumsgespräch mit Birgit Ebel und Justus Wertmüller Weiterlesen

CSD in Gaza!

Bei der CSD-Demonstration in Halle (07.09.2019) haben wir folgendes Flugblatt verteilt:

PDF Flugblatt: CSD in Gaza!

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der heutigen CSD-Demonstration,

vielleicht waren einige von Euch schon letztes Jahr dabei, als überraschend viele, überwiegend jüngere Menschen in Halle für die Rechte der Homosexuellen auf die Straße gegangen sind. Vielleicht sind Euch dabei auch einzelne Israelfahnen aufgefallen. Und vielleicht habt Ihr Euch gefragt, warum die Fahnen des jüdischen Staats auf einer solchen Demonstration gezeigt wurden. Das war alles andere als ein Zufall. Weiterlesen

Identitätsbezogene Vernunftfeindlichkeit – Über Antisemitismus, Islam und Antidiskriminierungsideologie

Vortrag und Diskussion

Donnerstag, 2. Mai 2019, 19 Uhr
Melanchthonianum, Universitätsplatz

Halle (Saale)

Dass der Jargon der Antidiskriminierung lagerübergreifend zum guten Ton gehört, weiß man spätestens seit selbst der AfD-Chef Jörg Meuthen vor „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ gewarnt hat. Unter diese Hohlformel der Vorurteilsforschung werden Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Sexismus und so weiter unterschiedslos subsumiert. Der Erfolg der vielfaltsorientierten Antidiskriminierungsideologie, die auf die Gleichwertigkeit der Identitäten pocht, hat seine reale Ursache in der postmodernen Transformation der Arbeitsgesellschaft. In dem Maße wie Unternehmen auf den „arbeitenden Kunden“ (G. Günter Voß) als unbezahlte Arbeitskraft setzen, wachsen die Notwendigkeit und die Bereitschaft, potentiellen Mitmachern jedweder Identität die „Teilhabe am Wertschöpfungsprozess“ zu ermöglichen. Inklusion wird zur betriebswirtschaftlichen Erfordernis, Diskriminierung zum Verlustgeschäft.
Der Identitätsfetisch, dem diese Entwicklung entgegenkommt, beruht seinerseits auf den gleichen sozioökonomischen Voraussetzungen: Wo grenzenlose Mobilität und Anpassungsfähigkeit gefragt sind und „Patchwork-Biografien“ längst zur Norm geworden sind, wird Identität zwangsläufig austauschbar und ihre Herstellung und Transformation dem Subjekt als niemals endende Arbeit an sich selbst aufgetragen. Die krisenhafte Neuerfindung des Selbst in Permanenz provoziert jedoch Abwehrreaktionen: Der Zumutung der kontinuierlichen Identitätsverwandlung entkommt, wer sich auf eine scheinbar fixe Identität zurückzieht, also sein Geschlecht, seine Herkunft oder Kultur zum unantastbaren Wesenskern seines Selbst erhebt. Symptom dieser Krise ist die auch im Westen potente Anziehungskraft des Islam, der alle anderen Identitäten nivelliert und sie an ihren rechtmäßigen Platz auf Erden oder in der Hölle verweist.
Dieser omnipräsente Identitätswahn zeitigt massenhaft antisemitische Erregungen, nicht nur weil im fantasierten Bild des Juden er als Zersetzer von Authentizität und Selbsthaftigkeit erscheint, sondern auch weil Israel das staatgewordene Dementi des Nexus von Natur und Kultur ist, den Identitäre jeglicher Couleur postulieren. Die heute größte Bedrohung für Juden in aller Welt ist der islamische Antisemitismus. Im Krieg gegen die Juden soll sich die verloren geglaubte muslimische Identität behaupten. Davon zu sprechen gilt den staatlichen und zivilgesellschaftlichen Agenten der Antidiskriminierungsideologie aber als gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, nämlich als „antimuslimischer Rassismus“. Dass diese Schützenhilfe für judenfeindliche Muslime keine willkürliche Macke ist, sondern der allgegenwärtigen Vielfaltspropaganda unmittelbar entspringt, wird im Vortrag anhand der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank illustriert, die nicht nur ein Trainingsprogramm mit dem Titel „Was gewinnen Betriebe durch Diversity Management?“ anbietet, sondern auch die Kritik des islamischen Antisemitismus sabotiert.

Es spricht ein Vertreter der Gruppe Thunder in Paradise aus Frankfurt a.M.

Eine Veranstaltung der AG Antifa.
antifa​.uni​-halle​.de