Nie wieder Deutschland! Nie wieder Gaza!

Folgendes Flugblatt verteilten wir am 27. Januar 2024 bei der vom Bündnis »Halle gegen Rechts« veranstalteten Kundgebung zum Holocaust-Gedenktag unter dem Motto: »Nie wieder ist jetzt – Never again is now« (Marktplatz Halle):

Nie wieder Deutschland!
Nie wieder Gaza!

Als am Morgen des 7. Oktobers tausende Hamaskämpfer den Grenzzaun zu Israel überwanden, um Juden auf denkbar barbarischste Weise zu töten, zu vergewaltigen und zu entführen, wurden sie von wiederum tausenden Einwohnern Gazas begleitet, die die Gelegenheit nutzten, um ihre jüdischen Nachbarn ebenfalls auszuplündern und fürchterlich zu schänden. Dieser Tag war mit Abstand der schlimmste Tag für die Juden, nicht nur Israels sondern der ganzen Welt, seit dem Ende des Holocausts. Und nicht nur das: Hätten die Palästinenser noch größere militärische Möglichkeiten gehabt, als sie ohnehin schon hatten, und hätte ihnen nicht eine der schlagkräftigsten Armeen des Nahen Ostens auf israelischer Seite gegenübergestanden, wäre die so oft zitierte Singularität des Holocausts so singulär gar nicht geblieben. Mit anderen Worten: Es bestand am 7. Oktober und es besteht auch weiterhin die reale Gefahr eines neuen Holocausts. Genau vor diesem Hintergrund entstand der Slogan „Never again is now!“ – als explizite Solidarisierung mit dem Überlebenskampf des jüdischen Staates. Und es gibt genügend Gründe an einer Solidarisierung mit den Juden und ihrem Staat festzuhalten: Die Hamas ist noch nicht vernichtet, Gaza ist noch längst nicht reeducated, die Geiseln sitzen nach wie vor in den Tunneln Gazas und werden dort systematisch misshandelt. Inwiefern sich die Situation im Norden mit der Hisbollah zuspitzt, ist derzeit nicht absehbar. Und dass es über kurz oder lang Krieg mit dem Mullahregime im Iran geben wird, ist ebenfalls sehr wahrscheinlich. Die Juden an amerikanischen Universitäten sind genauso gezwungen sich bedeckt zu halten wie die Juden, die noch immer in islamischen Gebieten wie Marokko, der Türkei oder Neukölln leben. Never again is now!

Dies alles sind aber keine Gründe dafür, dass die Menschen im besten Deutschland aller Zeiten gegen den grassierenden Antisemitismus auf die Straße gehen. Wenn das Kasperletheater vom Bündnis Halle gegen Rechts zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zur Demonstration mobilisiert, geht es freilich nicht um die Bedrohung der lebenden Juden, sondern um die eigene Agenda, die sich natürlich nur gegen Rechts zu richten habe. Ganz ohne Scham nimmt man den Slogan der Solidaritätswelle für Israels Existenzkampf und deutscht ihn umstandslos ein, indem man das „Never again is now“ gegen irgendwelche Vollhorste der AfD wendet. Bereits auf der Großdemonstration von Halle gegen Rechts am letzten Samstag wurde völlig geschichtsvergessen die Rechts-Partei als Neugeburt der NSDAP dargestellt; ganz so als ob Weidel und co schon Listen mit deutschen Juden anlegen würden. Völlig ohne Realitätsprüfung, ob denn tatsächlich „AfD wählen so 1933“ sei, wie es gerne auf den Anti-AfD-Aufmärschen heißt, demonstriert man mit den Ortsverbänden jener Parteien, die entweder als Ampel oder eben als CDU-Regierung, wesentlich mitverantwortlich dafür sind, dass die AfD überhaupt so einen Zulauf hat. Deren Wähler dürften nicht durchweg rassistisch oder fremdenfeindlich sein, sondern zu einem nicht unerheblichen Teil aus jenen Bevölkerungsteilen bestehen, die sich von den Bevormundungen und Belehrungen der Altparteien nicht so gerne abholen lassen, wie jene, die im Staatsauftrag gegen einen Rechtsruck auf die Straße gehen, den man sich zurechtlügen muss, um über den eigenen Mist nicht reden zu müssen. Dass man dabei dann nicht nur mit Parteivertretern fast jeder Couleur demonstriert, sondern sich mit der notorisch israelfeindlichen Islamischen Gemeinde Halle, dem Queers for Palestine-Ableger Kohsie e.V. und dem Arabischen Haus auch noch die größten Feinde des jüdischen Staates ins Deutsch-Arabische Haus holt, ist dabei kaum verwunderlich. Im Aufruf von Halle gegen Rechts ist man sich zudem nicht zu blöd, den „Opfern des deutschen Faschismus“ zu gedenken; ganz so als habe der „deutsche Faschismus“ und nicht Millionen von Deutschen ihre jüdischen Nachbarn denunziert, ausgeraubt, verhaftet, deportiert und zusammen mit möglichst vielen anderen Juden Europas, derer man habhaft werden konnte, systematisch vernichtet. Besondere Brisanz für das diesjährige Gedenken an den Holocaust hat zudem ein Umstand, der in den letzten Wochen für die größte Mobilisierung des guten Deutschlands seit Jahrzehnten gesorgt hat: Ein Treffen von AfD-Sympathisanten, die sich irgendwo in einer Brandenburger Landgaststätte widerlichen Omnipotenzphantasien hingegeben haben, wie sie Nicht-Deutsche unter Ausnutzung bestehender Gesetze loswerden können.

Abgesehen von nun nicht gerade für ihr „Vordenken“ bekannten Posterboys der Identitären Bewegung mussten zumindest wir die anderen Mitglieder dieses Treffens googeln, da diese gar nicht so mächtig und bekannt sind, wie die Enthüllungsjournaille in ihren Texten nahelegte. Unterm Strich war dieses Treffen natürlich eine schlimme Horrorshow; als großen Umsturzplan oder als Zeichen eines schlimmen Rechtsrucks lässt sich diese Veranstaltung kaum aufblasen. Ein gefundenes Fressen für das gute Deutschland, das weder über linken noch islamischen Antisemitismus reden will, ist es aber allemal.

Während die AfD zum Wiedergänger der NSDAP aufgenordet wird und sich der antifaschistische Mob in Stellung bringt, um zu zeigen, was die eigenen Urgroßeltern hätten tun sollen (*), ist das Schweigen zum Neuversuch des Holocausts im Nahen Osten bezeichnend. Never again is now ist keine Wohlfühlparole von den Nachkommen der Nazis, mit der man sich als die besseren Deutschen gerieren kann. Sondern nach wie vor eine Kampfansage an die Antisemiten in Gaza und auf der ganzen Welt. Auf Solidarität aus Deutschland können sich die Juden weder in Israel noch in Neukölln verlassen. Daher sei noch einmal eindringlich darauf hingewiesen, was „never again is now“ konsequent zu Ende gedacht bedeutet:

Nie wieder (rechtes oder linkes) Deutschland!
Nie wieder Gaza!
Solidarität mit Israel!
Waffen für die IDF!

AG No Tears For Krauts
27. Januar 2024

* Es ist nicht genau klar, was die Demonstranten meinten, die auf Plakaten fordern, dass man zeigen solle, was die Urgroßeltern hätten tun sollen: Will man, wie die Urgroßeltern, die unliebsame Opposition verbieten? In Großdemonstrationen Feinde benennen und ausgrenzen? Gegner mundtot machen und aus dem öffentlichen Raum entfernen? Also letztlich den Großeltern nacheifern?

Für Israel — Gegen die postkoloniale Konterrevolution (Bahamas 93/2024)

BAHAMAS
Heft 93 / Winter 2024

Zur Website / Bestellung: redaktion​-bahamas​.org

    • Die Möglichkeit für die Gaza-Bewohner, jemals einer gesitteten Welt zuzugehören, hat ihre restlose Bezwingung und die Anerkenntnis von Palestinian Guilt zur Voraussetzung. Warum die gesittete Welt heute noch weniger existiert als zu Zeiten Thomas Manns, erklärt Justus Wertmüller in Es geht um Israel.
    • Der Ewige Siedler ist nicht nur ein antisemitisches, sondern auch ein antiamerikanisches Feindbild. Martin Stobbe verteidigt das Kolonisieren gegen seine progressiven Kritiker und benennt die Fakten sogenannter Siedlergewalt in Judäa und Samaria.
    • Israel steht Allein gegen die Umma. Die Gegnerschaft zwischen den arabischen Königshäusern und den Hamas-nahen Moslembrüdern macht das nicht ungeschehen. Kurt Karow mit seiner Analyse arabischer Verhältnisse unter besonderer Berücksichtigung Saudi-Arabiens.
    • Ob es auch Tödliche Illusionen waren, die 10/7 möglich machten, dieser Frage geht Martin Stobbe nach. Wieso er von einer Banalisierung des Bösen spricht und das Abwehrsystem Iron Dome zwiespältig nennt.
    • Anspruch und Wirklichkeit deutscher Staatsräson nach 10/7 nimmt Jonas Dörge unter die Lupe und begutachtet staatliche und ziviligesellschaftliche Israelsolidarität.
    • Bad Religion. Über den Zusammenhang von Islamkritik und Israelsolidarität, Deutschland und Islamliebe schreibt die AG Antifa Halle.
    • Jude, denke an Chaibar!, ruft die Hamas unter Berufung auf den Propheten Mohammed aus. Weshalb ein solcher Schlachtruf auch diejenigen im Westen zu mobilisieren vermag, die es ebenfalls auf die Vernichtung Israels abgesehen haben, erläutert Karl Nele.
    • Wie die postkoloniale Leugnung des Antisemitismus die Rationalisierung des Judenschlachtens möglich machte, zeichnet Tjark Kunstreich in The Holocaust in the room nach.
    • Nach dem Raver-Abschlachten durch die Hamas formierte sich die One Family gegen Israel auch in der Musik-Szene. Mario Möller mit Einblicken in die globale Raver- und lokale Berliner Clubszene.
    • Wo eine Kultur der Offenheit gepflegt wird, müssen auch linke Israelis den Mob fürchten. Justus Wertmüller mit einem Lehrstück über Neuköllner Szene-Verhältnisse.
    • Non-binär gegen Israel oder was Queers wie die Hannah-Arendt-Preisträgerin Masha Gessen mit der Hamas eint. Albert Berger darüber, wie das queere Bekenntnis endgültig zum antisemitischen wurde.
    • Gegen sich selbst denken hält Sören Pünjer für eine Grundvoraussetzung der Israelsolidarität. Über die Gründe ihrer relativen Erfolge und die ihres Schwindens in Zeiten bitterer Notwendigkeit.
    • Die oder wir, ein Drittes gibt es nicht mehr. Clemens Nachtmann mit seiner Feindbestimmung nach 10/7.

Kundgebung: Solidarität mit Israel! Kein Frieden mit Antisemiten.

Aufruf zur Kundgebung am Sonntag, 8.10.2023 um 16 Uhr
auf dem Hallmarkt in Halle (Saale)
 
 

Solidarität mit Israel!

Kein Frieden mit Antisemiten.

Nach den von Palästinensern begangenen unfassbar brutalen Anschlägen auf Israel wollen wir uns am Sonntag 16 Uhr auf dem Hallmarkt in Halle (Saale) treffen. Zum einen, um unsere bedingungslose Solidarität mit dem jüdischen Staat zum Ausdruck zu bringen. Und zum anderen, um gegen das deutsche Appeasement gegenüber islamischem Antisemitismus zu protestieren. Denn sowohl die deutsche Außenpolitik, die stets viel Verständnis für palästinensische Befindlichkeiten hat und umfangreiche finanzielle Mittel in die Palästinensergebiete schickt, als auch die Innenpolitik, die wegsieht, wenn in Teilen deutscher Großstädte islamische Rackets die Straßen übernehmen, sind Zustände, denen wir entgegen treten wollen.
Wir fordern das Ende des Appeasements gegenüber dem politischen Islam und den Feinden Israels – sowohl im Nahen Osten, als auch in Deutschland!

Bündnis gegen Antisemitismus Halle
in Kooperation mit den Antifaschistischen Gruppen Halle
 

Veranstaltungstipp: The constitution of a failed state — Über die Zustände und Aufstände im Iran

Eine Veranstaltung der AG Antifa Halle:

Donnerstag, 16. März 2023, 19 Uhr
Hörsaal A, Melanchthonianum
Universitätsplatz 9, Halle

facebook-event


The constitution of a failed state
— Über die Zustände und Aufstände im Iran
Vortrag und Diskussion mit Danyal Casar

In mehr als vierzig Jahren, in denen im Iran Frauen mit Glasscherben und Säure terrorisiert und inhaftierte Frauen gezwungen wurden, sich selbst als „Huren“ zu denunzieren, warteten politisch-staatliche Repräsentanten von Hans-Dietrich Genscher bis Frank-Walter Steinmeier unbeirrt mit einem „kritischen Dialog“ mit dem islamofaschistischen Regime nach dem anderen auf. Bereits in den vergangenen Jahren, als das Auswärtige Amt dem Iran noch zutraute, „Stabilisierungsfaktor in der Region“ (Sigmar Gabriel) zu werden, der „Erhalt der Zahlungskanäle“ für das europäisch-iranische Business zur europäischen „Priorität“ (Heiko Maas) und der Widerstand gegen amerikanische Iran-Sanktionen als ein „Akt europäischer Souveränität“ (französische, britische und deutsche Amtskollegen) erklärt wurden, wurde der Iran wieder und wieder von heftigen Aufständen erschüttert. Unzählige Einrichtungen der Mullahs genauso wie überdimensionale Straßendekorationen – fromme Verse, Märtyrerverehrung, antiisraelische Vernichtungsdrohungen und Fratzenabbildungen von Ali Khamenei, Ruhollah Khomeini und Qasem Soleimani – brannten nieder. Sobald es dem Regime gelungen war, die Aufstände niederzuschlagen und den „Sieg“ über die „Verschwörung der Feinde“ ausgerufen hatte, mahnte auch das Auswärtige Amt, ohne den Schlächtern nahezutreten: „Das Recht auf friedlichen Protest muss gewahrt sein.“ Inzwischen wird auf deutschen Parteitagen der moralische Größenwahn herauskitzelt: „keine Frau im Iran, keine Frau in der Ukraine, keine Frau in Afghanistan oder in Saudi-Arabien darf daran zweifeln, dass wir an ihrer Seite stehen“, sagte Omid Nouripour, während afghanische Frauen, die von den Taliban aus den Universitäten geprügelt werden, genauso allein sind wie iranische Schulmädchen, die derzeit mit einer Talibanisierung der Konterrevolution konfrontiert sind.
Der Vortrag wird sich der Verfasstheit des „Islamischen Staates“ (so der Titel einer Vorlesungssammlung des Staatsgründers Ruhollah Khomeini) im Iran widmen und den Aussichten auf seinen Fall.

Danyal Casar ist Autor von Cosmoproletarian Solidarity und gelegentlicher Gastautor für die Jungle World und sans phrase. 

https://​www​.instagram​.com/​p​/​C​p​l​R​Y​c​t​M​U​KI/

 

Online-Vortrag mit Ulrike Becker vom Mideast Freedom Forum Berlin über die deutsch-iranischen Beziehungen zwischen Atomdeal, Massenprotesten und Hinrichtungswellen.

Kurzmitteilung

Wir empfehlen die Online-Vorträge der AG Antifa (Uni Halle) und freuen uns auf interessante Diskussionen. Weitere Online-Veranstaltungen im Winersemester 2020/2021 sind in Vorbereitung: https://​www​.facebook​.com/​a​g​a​n​t​i​f​a​s​c​h​i​s​m​u​s​/​e​v​e​n​ts/

05.11.2020, 19:00
Infos zum Live-Stream: https://​www​.facebook​.com/​e​v​e​n​t​s​/​3​4​7​5​9​1​4​2​3​0​2​0​872

Online-Vortrag und Diskussion mit Ulrike Becker

Teheran Tabu? — Die deutsch-iranischen Beziehungen zwischen Atomdeal, Massenprotesten und Hinrichtungswellen.

Während die USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgetreten sind und das islamistische Regime in Teheran mit harten Sanktionen zu einem Politikwechsel zwingen wollen, setzen Bundesregierung und EU weiter auf Zusammenarbeit und den Atomdeal aus dem Jahr 2015.
Die Haltung Deutschlands wirft Fragen auf: Warum verzichtet die Bundesregierung weitgehend auf Mittel des politischen Drucks, trotz massiver Menschenrechtsverletzungen, der tödlichen Niederschlagung der Bürgerrechtsbewegung, einer Hinrichtungs- und Verhaftungswelle im Iran und weiterhin permanenter Vernichtungsdrohungen gegen Israel sowie Verstößen gegen die Auflagen des Atomdeals und einer terroristischen Außenpolitik? Der Vortrag geht auf die Lage Protestbewegung im Iran ein, auf die Zuspitzung des Streits um das iranische Atomprogramm und auf die deutsche Iran-Politik. Dabei wird auch die Frage diskutiert, was die Gründe dafür sind, dass die Bundesregierung an einer Politik festhält, die man als Appeasement bezeichnen kann.

Anleitung zur Teilnahme am Live-Steam und Hinweise zum Ablauf der Diskussion: https://​www​.facebook​.com/​e​v​e​n​t​s​/​3​4​7​5​9​1​4​2​3​0​2​0​872

Online-Vorträge im Herbst 2020

Wir empfehlen die Online-Vorträge der AG Antifa (Uni Halle) und freuen uns auf interessante Diskussionen. Weitere Online-Veranstaltungen im Winersemester 2020/2021 sind in Vorbereitung: https://​www​.facebook​.com/​a​g​a​n​t​i​f​a​s​c​h​i​s​m​u​s​/​e​v​e​n​ts/

20.10.2020, 19:00
Infos zum Live-Stream: https://​www​.facebook​.com/​e​v​e​n​t​s​/​3​3​3​4​1​6​6​4​4​5​8​0​4​82/

Online-Vortrag & Diskussion mit Ingo Elbe

„… it’s not systemic“. Antisemitismus im postmodernen Antirassismus.

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Solidarität mit Israel. Über den kategorischen Imperativ nach Auschwitz. (Vortrag in Magdeburg)

Vortrag von Stephan Grigat

Dienstag, 09. April 2019; 19 Uhr

Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen-Anhalt
Ebendorfer Straße 3, Magdeburg

Factory Magdeburg
Sandbreite 2, Magdeburg

Am 9. April laden wir zu unserer Veranstaltung „Solidarität mit Israel“ nach Magdeburg ein. Seitdem wir auf den Vortrag hinweisen, wird der Betreiber des Veranstaltungsortes, der Factory Magdeburg, täglich mit Anrufen, E‑Mails und Posts bombardiert, um eine Absage für die Veranstaltung zu erwirken. Neben den für Magdeburger Verhältnisse typischen Vandalismus-und Gewaltandrohungen waren die anonymen Anrufer diesmal sehr kreativ und gaben sich mal als Vertreter des Studierendenrates, mal als Stadtabgeordnete aus. Nachdem Geld für eine Absage geboten wurde, wird nun mit Boykott der Factory gedroht. Diesen ganzen Aufwand betreiben einige Magdeburger Linke, um eine Veranstaltung, die Solidarität mit Israel heißt, zu verhindern. Um nicht direkt gegen Israel argumentieren zu müssen – denn dann wüsste auch der Dümmste, dass es sich um linke Antisemiten handelt –, werden die veranstaltenden Gruppen, der Referent und Supporter als Rassisten, Nationalisten und zum Teil als Rechtsradikale dargestellt. Und das alles nur, um von ihrem Hass auf Israel abzulenken. Wir freuen uns auf die Veranstaltung am 9. April, haben uns aber dazu entschlossen, den Veranstaltungsort zu ändern, den wir noch rechtzeitig bekannt geben. Weiterlesen

Aufbau Mittelost

Das Bündnis gegen Antisemitismus Halle veranstaltete am 16.06.2016 eine Kundgebung gegen den Empfang des iranischen Botschafters durch die CDU-Mittelständler in Halle. Im Folgenden dokumentieren wir das Flugblatt der AG No Tears for Krauts, das auf der Kundgebung verteilt wurde.

Flugblatt der AG NTFK als PDF

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Kundgebung vor der Franckeschen Stiftung, Halle (16.06.2016)

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Aufbau Mittelost

Die Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung des hallischen CDU-Kreisverbandes hat heute in die Franckeschen Stiftungen geladen, um gemeinsam mit dem ehemaligen thüringischen Ministerpräsidenten Dieter Althaus und dem hallischen Oberbürgermeister Bernd Wiegand das iranische Comeback »auf dem Weltmarkt« zu feiern. Als Ehrengast wurde der iranische Botschafter Ali Majedi eingeladen, dessen Rede mit Hochstimmung erwartet wird, als wären in Wien nicht die wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Iran deutlich gelockert, sondern Sachsen-Anhalt zur Sonderförderungszone der Europäischen Union erklärt worden. Der Kreisverband stellt »frische Geschäfte« für die heimische Wirtschaft in Aussicht. Allerdings ist den Veranstaltern nicht allein daran gelegen, fette Beute abzugreifen. Sie sind auch daran interessiert, die »jetzige iranische Regierung zu stabilisieren.«

Diese Formulierung ist wohl kaum das Resultat grober Naivität. Denn selbstverständlich kann auch den Christdemokraten aus dem sachsen-anhaltischen Brachland nicht entgangen sein, dass es sich beim Iran um eine klerikalfaschistische Despotie handelt, wo – gemessen an der Einwohnerzahl – mehr Menschen hinrichtet werden, als in irgendeinem anderen Land der Erde. Daran hat sich auch seit dem Machtantritt des „moderaten“ Rohani nichts gebessert. Das Gegenteil ist der Fall: Die Zahl der Hinrichtungen nahm seit dessen Amtseinführung im Jahr 2013 nochmals drastisch zu. Ungeachtet ihres Alters werden die vermeintlichen Delinquenten für solche Verbrechen wie Homosexualität, außerehelichen Sex, Alkoholkonsum oder Drogenhandel, Gotteslästerung und natürlich Kritik am brutalen Regime der Mullahs hingerichtet. Die ideologische Grundlage für die iranische Schreckensherrschaft liefert der Islam mit seinem Plädoyer für Todessehnsucht und Genussfeindschaft. Das alles schreckt die Freunde der deutsch-iransischen Wirtschaftsbeziehungen nicht ab, vielmehr trotzt ihnen gerade der wohlige Schauer vor der anpackenden Brutalität Sympathien für den iranischen Terrorapparat ab.

Zudem ist der Iran besonders für sein jahrelanges Bemühen bekannt, Israels Auslöschung voranzutreiben. Im Wochentakt überschlagen sich hochrangige iranische Großmäuler mit den Vernichtungsdrohungen. Im Iran belässt man es jedoch nicht bei markigen Worten. Um seinem Ziel näher zu kommen, greift der Mullahstaat antisemitischen Banden wie Hamas und Hisbollah bei ihren Angriffen auf den Staat der Juden unter die Arme oder er organisiert die Anschläge auf israelische Staatsbürger und Botschaften gleich selbst. Um die Judenfrage endgültig lösen zu können, versuchen die Islamfaschisten seit Jahren, in den Besitz der Atombombe zu gelangen. Um das zu verhindern, wurden einst die Wirtschaftssanktionen beschlossen, die vor knapp einem Jahr bis zur Unkenntlichkeit aufgeweicht wurden. Und das, obwohl sich auch am antisemitischen Tatendrang seit der Präsidentschaft Rohanis nichts geändert hat. Das zeigen unter anderem Raketentest vor drei Monaten. Iranische Militärs verkündeten danach stolz, dass die Raketen eine Reichweite von mindestens 2.000 km hätten und – damit niemand die Absicht dieser Übung missverstehen kann – mit den Worten »Israel muss ausradiert werden« beschriftet wurden. Siegessicher prophezeite Irans Obermullah Ayatollah Khameni, dass sein Land das Raketenprogramm ausweiten werde und der Westen nichts dagegen tun könnte.

Es ist dabei nur scheinbar ein Widerspruch, dass an der heutigen Veranstaltung auch zahlreiche Landesvertreter teilnehmen, die keinen Anlass verstreichen lassen, das Gedenken an die ermordeten Juden zu zelebrieren. Dieter Althaus ist beispielsweise engagiertes Mitglied einer »Maximilian-Kolbe-Stiftung für Wege der Versöhnung aus der Kraft der Erinnerung«. Allerdings gedenken solche Vereine immer nur den toten Juden – an die Lebenden verschwenden sie keinen Gedanken. Stattdessen ist Israelkritik beim Erinnerungsweltmeister beliebter als die Fußball-Europameisterschaft. Das gegen Israel gerichtete Atomprogramm des Iran stört darum fast niemanden in Deutschland. 70 Jahre nach der Niederlage ist man hierzulande lediglich froh, sich nicht selbst die Hände schmutzig machen zu müssen. Für derart geläuterte Deutsche ist der iranische Botschafter Majedi der ideale Ansprechpartner. Er tritt nämlich nicht durch den wüsten Antisemitismus eines Ahmadinedschad in Erscheinung. Der Israelkritik leistet er viel bessere Dienste, indem er das nötige Material und Know-How für Irans Mordmaschinerie ins Land holt. Daran möchte sich der ostdeutsche Mittelstand natürlich gern beteiligen, indem er das Baumaterial für die Folterkammern, Baukräne zur Vollstreckung der Todesstrafe oder Bauteile für Sprengköpfe liefert. Das einzige was der schnellen Wiederbelebung der deutsch-iranischen Kontakte bei solchen Aussichten noch im Wege steht, ist die Doppelkornfahne der sachsen-anhaltischen Unternehmerschaft.

AG »No Tears for Krauts« Halle

Flugblatt: Faszination Klerikalfaschismus

Das Flugblatt wurde bei der Veranstaltung unter dem Titel »Unterwegs auf der ›Achse des Bösen‹ – Gesichter des Iran«, zu der das Gemeindehaus St. Norbert in Halle geladen hatte, verteilt. Laut Ankündigungstext wollten die Vortragenden »versuchen einen eigenen, persönlichen Blick hinter das negative Image dieses Landes zu werfen, welches in unseren Medien oft als „Gottes-Staat“, „Mullah-Regime“ oder sogar „Reich des Bösen“ (G.W. Bush) bezeichnet wird.« Ihren Reisebericht stellten sie unter der Frage »Reich des Bösen oder uralte Zivilisation?« vor.

Flugblatt – Iranveranstaltung als PDF

Nachtrag: Auch die Kletterottos vom Geoquest Halle huldigen dem Weltmeister des Terrorismus

Der iranische Gottesstaat hat erst vor kurzem das auf die Ermordung des Schriftstellers Salman Rushdie ausgesetzte Kopfgeld auf 600.000 Dollar erhöht. Die 1989 vom Revolutionsführer Khomeini ausgesprochene Fatwa, ein islamisches Rechtsgutachten, das das Todesurteil auf blasphemische Schriften beschließt, hatte eine Welle der Gewalt zur Folge. In Großbritannien wurden Bombenanschläge auf Buchhandlungen ausgeführt, die Rushdies Buch verkauft hatten. Der japanische und der italienische Übersetzer des Buches wie auch sein norwegischer Verleger wurden ermordet. Rushdie selbst entging mehreren Mordanschlägen und ist seither gezwungen, unter schwerer Bewachung ein Leben im Untergrund zu führen. 27 Jahre nach der Verhängung des Todesurteils erneuerten vierzig staatliche Medien im Iran jetzt den Mordaufruf gegen den Schriftsteller. Gelten Medien anderswo als Wahrer der Meinungs- oder Religionsfreiheit, stehen die staatlichen iranischen Medien für das genaue Gegenteil: Im Dienste eines islamistischen Gottesstaates treiben sie die Verfolgung eines Schriftstellers voran, dessen einziges ‚Verbrechen‘ darin bestand, ein Buch geschrieben zu haben, das den Missfallen des totalitären Ideologen Khomeinis und seiner Nachfolger erregt hat.
Die gegenstandslose Hoffnung auf eine gemäßigte Politik des Iran infolge des Atomdeals, der als krisenstabilisierender Partner im Nahen Osten gesehen wird, hat sich erwärtungsgemäß blamiert. Diesem totalitären Regime, das jeden Aufschein individueller wie gesellschaftlicher Emanzipation verfolgt und zerstört, das Widerstand gegen die klerikalfaschistischen Schicksalsbestimmungen der Mullas mit dem Tod bestraft, dem Gottesstaat also, der im Yemen einen erbarmungslosen und folgenschweren Bürgerkrieg austrägt und weiterhin unablässig mit der Vernichtung des jüdischen Staats droht, wird trotzdem von deutschen Regierungsvertretern die Treue gehalten.

Trotz allem, oder gerade deswegen, will dem der deutsche Normalotto in Nichts nachstehen. So veranstalteten die Kletteridioten »Gerald & Chris« einen Reisevortrag unter dem völlig unironisch gemeinten Titel »Iran: Land der Gastfreundschaft«.
Wer angesichts der gegenwärtigen gesellschaftlichen Lebensbedingungen im Iran, aus welchen narzisstischen Gründen auch immer, in schamlosem Affirmationskitsch die politische Ideologie des Islam ausblendet, macht gemeinsame Sache mit den Gotteskriegern, betreibt aktiv Propaganda für das klerikalfaschistische Regime und verhöhnt niederträchtig dessen Opfer.

[PDF] Faszination Klerikalfaschismus – Iran Weltmeister des Terrorismus [PDF]

Gegen die Apologie des Terrors - STOP IRAN NOW!

Gegen die Apologie des Terrors – STOP IRAN NOW!

 

Liebe Iranfreunde,
geehrte Gemeindemitglieder,

anders als das Ehepaar Ellermann, das  heute  Abend  zu  einer  audio-visuellen  Reise in den  Iran  in  das Gemeindehaus St. Norbert einlädt, waren Sie vielleicht noch nicht persönlich in der Islamischen Republik. Aber auch Sie kennen den Iran hinreichend  aus den  Medien,  um von  Land  und  Leuten  begeistert zu sein. Ihre Faszination gilt allerdings  weniger  der  kargen  Landschaft  zwischen  dem  Kaspischen Meer und dem Persischen Golf, die so  abwechslungsreich  ist  wie  die Magdeburger Börde. Es sind auch nicht  die  alten  Perserstädte  Isfahan und Persepolis, die ihre Sehnsucht  geweckt haben.  Stattdessen ist  es  die  Faszination  Klerikalfaschismus, die Sie heute hierher geführt hat, um einer anheimelnden Liebeserklärung  an  eine  der  grausamsten Despotien dieser Welt zu lauschen. Weiterlesen