Max-Planck-Institut protegiert Leugnung des antisemitischen Terrors der Hamas

Norman Finkelstein wurde vom Ethnologischen Max-Planck-Institut Halle eingeladen um mehrere Veranstaltungen abzuhalten. Gegen den Gastbesuch versammelten sich ca. 50 Demonstranten. Das Leipziger Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus verteilte Flugblätter an die Teilnehmer des ersten Vortrags und forderte wie auch das Hallische Bündnis gegen Antisemitismus die Absage der Veranstaltung:

Mit Finkelstein kann es keine konstruktive Diskussion zum Nahostkonflikt geben, ist dies doch auch gar nicht seine Absicht. Er bleibt unverbesserlicher Antisemit, der seine Engagements einzig für anti-israelische Propaganda nutzt. Wir fordern das Max-Planck-Institut deshalb auf, Norman Finkelstein umgehend auszuladen und seinen Workshop am 23. Januar 2017 abzusagen.

Keine Plattform für Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus. Eine Intervention gegen die Einladung Norman Finkelsteins; Flugblatt BGAA Leipzig

Finkelsteins Auftritt rief internationale Kritik hervor, so berichtete die Jerusalem Post über die unverschämte Positionierung der MPI-Direktorin Marie-Claire Foblets. Foblets behauptet im Interview, dass Finkelstein kein Antisemit sein könne, da seine Eltern Shoa-Überlebende sind. Mit diesem kruden Antisemitismusbild gibt das MPI zu verstehen, dass es nicht imstande ist gegenwärtige antisemitische Bedohungen zu erkennen, geschweige denn dem Vorschub antisemitischer Einstellungen zu begegnen. Offensichtlich setzt Foblets alles daran, der Verleugnung des Hamas-Terrors öffentlichen Raum zu geben. Tiefer kann eine öffentlich finanzierte Wissenschafts-Institution kaum sinken. Angesichts der protegierenden Haltung des MPI Halle ist nicht mit einer Absage der Veranstaltungsreihe zu rechnen.

Im Januar sind weitere Termine mit Finkelstein angesetzt. Ein Workshop mit dem Titel »GAZA: an inquest into its martyrdom« soll am kommenden Montag im MPI stattfinden. Schon der Ankündigungstext lässt ein glühendes Fest für Geschichtsrevisionisten und Verschwörungstheoretiker erwarten, so bejubelte der Djihad-Verehrer Martin Lejeune Finkelsteins Auftritt mit einer Liebeserklärung. Für die antisemitismuskritische Öffentlichkeit sind Finkelsteins Antisemitismus-Relativierungen im Gewand der Israelkritik inakzeptabel. Weitere Veranstaltungen am Hallischen Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung dürfen nicht unwidersprochen stattfinden. Im MPI Halle sind dem akademischen Antisemitismus scheinbar keine Schranken gesetzt. Was hier als Gesellschaftskritik verkauft wird ist antisemitisches Ressentiment im Anlitz der Wissenschaft. Mit der Einladung Finkelsteins haben die Verantwortlichen am MPI – allen voran die antisemitische Schreckschraube und Israelhasserin Baronet Marie-Claire Foblets – bewiesen, dass es am Institut nicht um die Kritik der mörderischen Ideologie des Islam gehen kann, sondern darum antiisraelische Proganda im akademischen Betrieb zu manifestieren. Notorischen Antizionisten und Islamverehrern ist dieser Durchbruch schon jetzt ein inniges Vergnügen.

Die JPost berichtet von der Weigerung des Max-Planck-Instituts die Gespräche mit Norman Finkelstein abzusagen:

The Social Democratic MP Michaela Engelmeier expressed astonishment to the Post that “with our history it is possible to welcome academics that play down the Nazi regime’s murder of six million Jews and present it as trivial.”
She added that the fact that talks from the anti-Israel academic Norman Finkelstein at the Max Planck Institute (MPI) are taking place close to International Holocaust Remembrance Day on January 27 is “especially insensitive.” She urged the MPI to cancel next week’s Finkelstein lecture titled “Gaza; an inquest into its martyrdom.”
She listed Finkelstein’s alleged support of the US and EU classified terrorist organization Hezbollah. “In the past, Finkelstein compared the antisemitic terror organization Hezbollah with the resistance against the National Socialists. He compared Israel’s approach with the Nazis. He termed, in his most important work, the remembrance of Auschwitz as the Holocaust Industry.”

She said that Finkelstein’s remarks place him in the “center of right-wing radical deniers of the Holocaust and make him criminally liable in Germany.”

Marie-Claire Foblets, the managing director of the department of law and anthropology at the MPI, played a key role in organizing Finkelstein’s talks and has vigorously defended him. […] The indifference to antisemitism at MPI Halle has raised eyebrows among monitors of modern antisemitism in Germany such as Dr. Efraim Zuroff from the Jerusalem office of the Simon Wiesenthal Center because the MPI played a role in advancing the Hitler movement’s lethal antisemitism. […]
Engelmeier, the social democratic deputy, reminded the MPI that many “artists, academics, social democrats, communists, journalist, and Sinti and Roma were victims of National Socialism. These victims were not disputed by Finkelstein, rather only the Jews.
»Finkelstein blames Israel alone for the terror in the Middle East. With this position, he documents his passion to deny facts and to deny the terror attacks of the anti-Semitic organization Hamas and equates Israel’s defensive measures to the annihilation of the Nazis.”
German research institute trivializes Holocaust to attack Israel‹ , JPost, 18.01.2017

Die Mitarbeiter am Max-Planck-Institut würden gut daran tun, auf eine Absage der Veranstaltungsreihe hinzuwirken. Nehmen sie diesen unverhohlenen Irrsinn widerspruchslos hin, werden sie mit dem Ruf leben müssen die widerlichsten Verteidiger des antisemitischen Terrors zu protegieren. Zwar wird ihrer akademischen Karriere weder betroffenes Schweigen, noch stille Zustimmung oder aufgeregte Pseudoaktivität im Wege stehen. Doch haben diese Feiglinge zu verantworten, dass sie wissentlich Geschäften mit Israelhassern Vorschub geleistet haben. Ihr selbstloser Charakter bezeugt, dass ihnen westliche Freiheiten nichts bedeuten. Unfähig vor dem lebensfeindlichen Djihad zu erschrecken, nehmen sie bereitwillig hin, dass Vernichtungsdrohungen gegen den Staat Israel relativiert werden. Ihrer Direktorin konnten sie bislang nichts entgegensetzen, schließlich haben sie sich als gehorsame Vollstrecker längst der administrativen Autorität unterworfen.
Den vernünftigen Leuten, die vom kritikresistenten Mief der Terrorfreunde angewidert sind, wünschen wir, dass sie den Mut aufbringen Finkelstein eine klare Absage zu erteilen. Alle Anderen haben ihr selbstgewähltes Elend im Kreise veritabler Antisemiten verdient.
 

Anmeldungen zur Teilnahme am Workshop sind noch bis zum 20. Januar möglich:

»GAZA: an inquest into its martyrdom«
Workshop | 23 January 2017 | 14:00 – 18:00

Organiser: Department ‘Law & Anthropology’
Max Planck Institute for Social Anthropology
Main Seminar Room | Advokatenweg 36 | 06114 Halle
Preregistration requested by 20 January to marencakova@eth.mpg.de

Das Bündnis gegen Antisemitismus Halle hat eine kurze Darstellung der bisherigen Proteste vor dem Max-Planck-Institut Halle gegeben:

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Presse zu den internationalen Reaktionen:

JPost: Germany MPs investigate pro-Hezbollah academic Finkelstein http://​www​.jpost​.com/​M​i​d​d​l​e​-​E​a​s​t​/​G​e​r​m​a​n​y​s​-​d​e​p​u​t​i​e​s​-​i​n​v​e​s​t​i​g​a​t​e​-​p​r​o​-​H​e​z​b​o​l​l​a​h​-​a​c​a​d​e​m​i​c​-​F​i​n​k​e​l​s​t​e​i​n​-​4​8​4​528 (18.03.201)

Max-Planck-Institut – Auftritt von Israel-Hasser hat parlamentarisches Nachspiel http://www.sueddeutsche.de/politik/max-planck-institut-auftritt-von-israel-hasser-hat-parlamentarisches-nachspiel‑1.3425187 (17. März 2017)

WELT: Max-Planck-Institut bietet Israel-Hasser ein Podium
https://​www​.welt​.de/​p​o​l​i​t​i​k​/​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​/​a​r​t​i​c​l​e​1​6​1​4​3​0​7​7​9​/​M​a​x​-​P​l​a​n​c​k​-​I​n​s​t​i​t​u​t​-​b​i​e​t​e​t​-​I​s​r​a​e​l​-​H​a​s​s​e​r​-​e​i​n​-​P​o​d​i​u​m​.​h​tml

JPost: Outrage over German institute’s hosting of pro-Hamas, Hezbollah speaker. http://​www​.jpost​.com/​D​i​a​s​p​o​r​a​/​O​u​t​r​a​g​e​-​o​v​e​r​-​G​e​r​m​a​n​-​i​n​s​t​i​t​u​t​e​s​-​h​o​s​t​i​n​g​-​o​f​-​p​r​o​-​H​a​m​a​s​H​e​z​b​o​l​l​a​h​-​s​p​e​a​k​e​r​-​4​7​8​591

JPost berichtet von der Weigerung des Max-Planck-Instituts die Gespräche mit Norman Finkelstein abzusagen: http://​www​.jpost​.com/​D​i​a​s​p​o​r​a​/​G​e​r​m​a​n​-​r​e​s​e​a​r​c​h​-​i​n​s​t​i​t​u​t​e​-​t​r​i​v​i​a​l​i​z​e​s​-​H​o​l​o​c​a​u​s​t​-​t​o​-​a​t​t​a​c​k​-​I​s​r​a​e​l​-​4​7​8​825

Jüdische Allgemeine: Wie Norman Finkelsteins Verschwörungstheorien vom Max-Planck-Institut akademisch geadelt werden. http://​www​.juedische​-allgemeine​.de/​a​r​t​i​c​l​e​/​v​i​e​w​/​i​d​/​2​7​521

JPost: US Senator blasts German institute for hosting pro-Hezbollah speaker.
http://​www​.jpost​.com/​D​i​a​s​p​o​r​a​/​U​S​-​S​e​n​a​t​o​r​-​b​l​a​s​t​s​-​G​e​r​m​a​n​-​i​n​s​t​i​t​u​t​e​-​f​o​r​-​h​o​s​t​i​n​g​-​p​r​o​-​H​e​z​b​o​l​l​a​h​-​s​p​e​a​k​e​r​-​4​7​9​294

MONDOWEISS: Despite international pressure, Finkelstein gives talk on Gaza’s ‘martyrdom’ at German institute
http://​mondoweiss​.net/​2​0​1​7​/​0​1​/​i​n​t​e​r​n​a​t​i​o​n​a​l​-​f​i​n​k​e​l​s​t​e​i​n​-​m​a​r​t​y​r​d​o​m​/​#​s​t​h​a​s​h​.​Q​P​m​4​F​O​7​g​.​d​puf

ISRAELNETZ: Kritik an anti-israelischem Gastwissenschaftler
https://​www​.israelnetz​.com/​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​-​k​u​l​t​u​r​/​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​/​k​r​i​t​i​k​-​a​n​-​a​n​t​i​-​i​s​r​a​e​l​i​s​c​h​e​m​-​g​a​s​t​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​f​t​l​er/

AUDIATUR ONLINE: Antisemitismus und die Freiheit der Wissenschaft
https://​www​.audiatur​-online​.ch/​2​0​1​7​/​0​4​/​1​0​/​a​n​t​i​s​e​m​i​t​i​s​m​u​s​-​u​n​d​-​d​i​e​-​f​r​e​i​h​e​i​t​-​d​e​r​-​w​i​s​s​e​n​s​c​h​a​ft/

MDR: Solidarität mit Israel oder Freiheit der Wissenschaft?
http://​www​.mdr​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​v​e​r​m​i​s​c​h​t​e​s​/​n​o​r​m​a​n​-​f​i​n​k​e​l​s​t​e​i​n​-​h​a​l​l​e​-​k​r​i​t​i​k​-​1​0​0​.​h​tml

MZ: Norman Finkelstein in Halle Bundestagsabgeordneter hält Einladung für eine „Schande“
http://www.mz-web.de/halle-saale/norman-finkelstein-in-halle-bundestagsabgeordneter-haelt-einladung-fuer-eine–schande–25595590

MZ: Protest Breite Front gegen Finkelstein
http://​www​.mz​-web​.de/​2​5​5​9​8​968