Veranstaltungsempfehlung

Öffentlich-rechtlicher Antisemitismus.
Ein Gespräch über die Dokumentation
„Auserwählt und ausgegrenzt“ 

mit Joachim Schroeder und Alex Feuerherdt

16. November 2017, 19:00 Uhr
VL (Ludwigstraße 37)

Selten hat eine Dokumentation für so viel Aufregung gesorgt: Als Bild​.de am 13. Juni dieses Jahres die Produktion „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“ erstmals öffentlich zugänglich machte, war schon viel über sie diskutiert worden. Die Auftraggeber, Arte und WDR, hatten es abgelehnt, den fertigen Film zu senden, offiziell aufgrund formaler Bedenken. Es ist davon auszugehen, dass weniger journalistische oder rechtliche Gründe den Ausschlag gaben, sondern poli­tische: Insbesondere Arte, wo die Ausstrahlung ursprünglich geplant war, ist für seine israelfeindlichen Inhalte bekannt. Eine Dokumentation, die nicht nur den rechten, sondern vor allem den linken und islamischen Antisemitismus thematisiert, dürfte sowohl den Pro­grammverantwortlichen, als auch dem größtenteils linksliberalen Publikum des Senders und nicht zuletzt islamischen Communities ein Dorn im Auge gewesen sein. Nachdem Hundert­tausende den zum Politikum ge­wordenen Film im Internet gesehen hatten, entschied sich der WDR dazu, ihn sogar im Ersten zu senden. Aber nicht einfach so. Man versah die Dokumentation um einen „Faktencheck“, der sie ständig unterbrach und ihre Aussagen kommentierte. Dem WDR schien weniger daran gelegen zu sein, die Dokumentation doch noch zu senden, als ihre Macher vorzuführen.

In einem Podiumsgespräch werden wir Joachim Schroeder und Alex Feuerherdt fragen, wie sich das Vorgehen der öffentlich-rechtlichen Sender und die im Film porträtierten Zustände in die Entwicklung des Antisemitismus in Deutschland einfügen. Joachim Schroeder ist Regisseur und Produzent der Dokumentation „Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa“. Alex Feuerherdt ist freier Autor, er schreibt unter anderem für die Jungle World und die Jüdische Allgemeine und betreibt den Blog „Lizas Welt“.

Der Film wird nicht gezeigt, ist aber auf verschiedenen Videoportalen einsehbar.

Eine Veranstaltung der AG Antifa
http://antifa​.uni​-halle​.de/